Kolumnen

Hockrisiko, geklenzt und gesüdet

Wir leben in gefährlichen Zeiten. Wie gefährlich, das wurde unserer Leserin Eva R. erst klar, als sie eine eMail mit „Informationen zur Corona-Schutzimpfung“ erreichte: Derzeit werden demnach nur Personen geimpft, „die zur Hockrisikogruppe gehören“. In die Hocke zu gehen, kann offenbar so gefährlich sein, dass man dagegen geimpft werden muss. (Manche Expolitiker, die mit der Justiz in Konflikt geraten sind, wünschen sich dagegen wohl eher eine Impfung für Sitz-Risikogruppen.)

Auch Essen zu gehen kann gefährlich sein. Nicht nur wegen Corona. Leserin Anneliese V. war, als es noch leicht möglich war, in Italien auf Urlaub, besuchte ein Lokal und fand auf der Speisekarte Folgendes: „Braten von die Schwein, geklenzt und gesüdet.“ Was das bedeutet, fand sie nicht heraus – vielleicht weiß jemand von Ihnen Rat? Wie klenzt und südet man die Schwein? Geht das überhaupt? Und falls ja: Wie schmeckt das so? Ich erwäge ja, meiner Freundin einen Klenzer oder sogar Süder zum Geburtstag zu schenken.

Unser Leser Friedrich R. wollte einen elektrischen Roller erwerben (vielleicht, um auf ein geklenztes Schwein nach Italien zu fahren?) und fand folgende Produktbeschreibung: „MI, angetrieben durch Bleibatterie 48v/60v 20ah, schwanzloser Motor 450w, mit störrischem LED-Scheinwerfer, LCD-Anzeige, empfindlicher Auftritt, ist es ein heller und elektrischer Roller,  besonders passend für Mädchen. Alles in allem heiß-verkauft es wirklich elektrischen Roller, Sie liebt es bestimmt.“ Wer würde nicht einen schwanzlosen Motor mit empfindlichem Auftritt heißkaufen? Da sieht man sogar über die störrischen Scheinwerfer hinweg.

Unsere Leserin Petra K. war spazieren, ganz ohne empfindlichen Roller, und hörte zufällig ein Gespräch mit. Es ging um dubiose Machenschaften in der Politik, und einer sagte: „Im Hintern ziehen die die Fäden.“

Ja, wir leben in gefährlichen Zeiten.