Kolumnen

Hass und Meinungen

Der große ungarische Schriftsteller Péter Nádas sagte im KURIER-Interview über die Wahrheit:

„Wahrheit ist ein ganz besonderes Gemeingut. Sie besteht aus sorgfältig geprüftem Wissen, sicher aber nicht aus Meinungen.“ Wir seien in eine Gesellschaft der haltlosen Meinungen gerutscht, Wissen sei dadurch aus der Mode gekommen. „Durch Meinungen kommt man jedoch nicht nur nicht zu Wahrheiten, sogar zu einfachen Fakten nicht.“ Um zu Wahrheiten zu kommen, brauche man „mehrere Menschenleben oder noch häufiger Jahrtausende“.

Das ist jetzt natürlich blöd, soviel Zeit haben die wenigsten, solange hält ja auch der Handy-Akku nicht.

Nádas sieht im „elektronischen Zeitalter“ auch den Hass auf dem Vormarsch – „Hass ist tätig, unbändig geworden“.

Was kann helfen? „Mehr Realismus für eine vernünftige Bestandsaufnahme“. Realismus? Ist das nicht fad?