Kolumnen/Harrys Heimspiel

Die Schulter spricht noch ein gewichtiges Wort mit

Manchmal ist es noch ein Kreuz mit meiner Schulter. Eine Operation darf man eben auf die leichte nehmen. Aber wenn man ständig Übungen macht, geht was weiter. Und da taucht schon das nächste Problem auf. Wo soll man die Übungen machen, wenn einem das Tagwerk aus dem Eigenheim zwingt. Wenn man an einer Hausmauer steht und die Arme seitlich ausbreitet, besteht die Gefahr, dass man die Übungen künftig in der Psychiatrie machen darf.

Natürlich näherte man sich auch den Kraftübungen an, glänzen kann man dabei nicht. Was sollen die Frauen im Studio denken, wenn einer mit fünf Kilo G’wichte schupft (ja, uneitel bin ich nicht). Aber: Wichtig ist, dass man überhaupt etwas tut. Es gibt viele Österreicher, denen man einen Bewegungsmelder in die Jackentasche stecken kann und nichts rührt sich. Und das ist kein Witz: Jeder dritte Erwachsene im Lande schleppt viel zu viele Kilos mit sich herum. Und das Leid mit dem Leib beginnt schon im Kindesalter, 14 Prozent der Kinder sind zu dick, viele können nicht einmal einen Purzelbaum (ob ich es kann, möchte ich gar nicht erst versuchen, zum Deppen mache ich mich eh mit den viel leichten Hanteln). Das Motto in der Sportpolitik muss heißen: Prävention statt Gesundheitsreparatur. Tatsache ist, dass die Schweden nicht älter werden, aber zehn Jahre länger gesund sind (aber jetzt nehm’ ich den erhobenen Zeigefinger schon wieder runter).

Freilich, das mit den Gewichten ist so eine Sache. Man muss ja nicht gleich Flugzeuge ziehen oder Hubschrauber durch die Gegend schleppen wie mein Lieblingssalzburger Franz Müllner. Ich werde ihm auch keine Konkurrenz machen, was den stärksten Österreicher betrifft. Aber ein bisserl was würde ich schon gerne wieder bewegen.