Große Oper
Von Guido Tartarotti
Die erste Premiere der neuen Staatsoperndirektion wurde also zum großen Erfolg. Das Buh-Verbot zwecks Vermeidung des Virenflugs wurde eingehalten (weil es offenbar keinen Grund für Buhs gab), das Bravo-Verbot nicht – das Premierenpublikum war begeistert. Der neue Operndirektor Bogdan Roščić hat also nicht nur mit seiner schlagfertigen und gleichzeitig gelassenen Art das heimische Kulturleben bereichert.
Als Erfolg konnte aber bereits gelten, dass überhaupt gespielt wurde, unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen.
Denn ohne Oper ist Wien und ganz Österreich nicht vollständig. Österreich hat neun Millionen Fußballteamchefs und neun Millionen Operndirektoren. Worüber sollen wir uns sonst lustvoll aufregen, wenn nicht über große Oper auf dem Rasen oder im Haus am Ring?
(Grund zum Aufregen lieferten diesmal nur die Kicker – sie verloren 2:3).