Kolumnen

Wurstsemmelüberdosierung

Ungesund ist ja meist nicht das Was, sondern das Wieviel. Wer zum Beispiel gern Extrawurst isst, sollte sich diese von Zeit zu Zeit gönnen, weil die damit verbundene Vorfreude und der Genuss garantiert gesundheitsfördernde Wirkung haben. Wenn allerdings achteinhalb Millionen Österreicher mehr als achteinhalbtausend Tonnen Extrawurst pro Jahr verdrücken, könnte bei dem einen oder anderen eine Extrawurstsemmelüberdosierung vorliegen.

Auch wenn es Kommissar Rex weltberühmt gemacht hat und der Wiener verniedlichend „Wurschtsemmerl“ dazu sagt (in Wien nennt man ja auch lebensbedrohliche Zustände liebevoll Herzkasperl und Schlagerl): Der tägliche Genuss könnte gesundheitliche Folgen haben. Bei einem Greenpeace-Test von 66 Extrawurst-Produkten wurde wieder einmal festgestellt, dass man mit dem Wurschtsemmerl jede Menge Farbstoffe, Nitrite, Phosphate, Geschmacksverstärker  ... zu sich nimmt. Und dass ergänzend viel Obst und Gemüse gegessen werden sollte. Aber das tut der Wiener sowieso. Er isst sein Wurschtsemmerl nämlich „mit Gurkerl“.