Kolumnen

Ein Schweizer Denkzettel

Basel um Elfer geprellt, Linzer 1:0 ein halbes Schweizer Eigentor. Trotzdem: Wenn nach 180 regenreichen Minuten der Endstand 5:2 lautet, ist ’s unfair, von einer verwässerten Angelegenheit zu reden. Von Nörglern, die geübt im Abwerten der (wenigen) österreichischen Fußball-Erfolge sind, ließe sich aber immer noch auf Marcel Koller verweisen. Und dass ihm, dem Basel-Trainer, taktisch wenig eingefallen sei, um die höhere Qualität seiner Elf zu nützen. Ähnliche Kritik musste sich Koller schon als ÖFB-Teamchef anhören, als Alaba und Co bei der EM gegen Außenseiter scheiterten. Nur: Unter Regie des selben Koller hatte Österreich davor erstmals und souverän die EM-Qualifikation geschafft. Und vor den LASK-Spielen wurde von Kollers Baslern immerhin der niederländische Vizemeister Eindhoven aus der Champions-League-Quali gekickt.

Österreichs Vizemeister und damit die österreichische Liga hat der smarte Schweizer – auch wenn er dies nie zugeben wird – unterschätzt. So wie schon in seiner Teamchef-Zeit, als er nur auf Legionäre setzte und (wie das mediale Umfeld) in Spielern der nationalen Liga bloß Kaderergänzungen sah. Somit kann der LASK-Triumph als Denkzettel interpretiert werden. Standen doch im Aufgebot der Basel-Bezwinger nicht weniger als neun Mann, die für Österreichs Nationalelf spielberechtigt wären.