Ein Korb Richtung Tahiti
Von Guido Tartarotti
Vor einigen Wochen schrieb ich hier, dass ich keinen Wäschekorb besitze und daher meine Wäsche immer „mit freien Händen“ auf den Dachboden zum Aufhängen tragen muss, wobei mir meist die Hälfte herunterfällt. Das war als Gag gedacht, allerdings als wahrer – irgendwie war ich tatsächlich immer zu blöd, mir einen Wäschekorb zu kaufen.
An meinem Geburtstag brachte mir der Postmann dann tatsächlich einen Wäschekorb – eine unglaublich nette Leserin hatte mir einen geschickt (und damit einen wirklich guten Gag platziert).
Ich habe eine große Freude mit dem Wäschekorb. Denn mit ihm kann man viel machen. Man kann den Hund hineinsetzen und spielen, der Hund sei Sebastian Vettel und der Wäschekorb ein Ferrari. Man kann den Wäschekorb mit seinen Träumen befüllen – man glaubt gar nicht, wie viele Träume in einen Wäschekorb passen. Man kann den Wäschekorb umdrehen und zu einer Burg für Plastikritter und -kühe machen (na gut, meine Kinder sind mit 19 und 16 dafür schon ein wenig zu alt). Man kann ihn als Sitzmöbel verwenden, wenn man einen Gast zu viel hat. Man kann ihn mit Geschichten füllen – jeder muss eine Geschichte erfinden, solange, bis der ganze Wäschekorb voll ist. Man kann sich auch alle vier Winde in den Wäschekorb packen, sich hineinsetzen, und damit nach Tahiti segeln.
Man kann natürlich auch, wenn einem wirklich nichts anderes einfällt, den Wäschekorb dazu verwenden, damit Wäsche zu tragen. Ja, das geht. Ich hab's ausprobiert.
Die Leserin schrieb übrigens: Falls Sie inzwischen bereits einen Wäschekorb besitzen, dann stellen Sie ihn doch auf den Balkon und geben Pflanzen hinein.
Ein schöner Gedanke. Jetzt ist es allerdings so, dass ich gar keinen Balkon habe. Und falls ich hiermit jemanden auf Ideen gebracht habe, bin ich schon jetzt neugierig, wie der arme Postmann nächstes Jahr den Balkon zu mir schleppt.