Licht am Ende des Bundes
Von Birgit Braunrath
„There’s a light“ ist derzeit oft zu hören. Gemeint ist das Licht – am Ende des Tunnels. In Österreich könnte es bald ein ganz anderes „light“ geben, nämlich die „Ehe light“. Gemeint ist nicht das Licht am Ende des Bundes, also ein Ehe-Notausgang statt des langen, dunklen Rosenkriegs. Gemeint ist eine Art Diät-Ehe, die nicht unter dem picksüßen Zuckerguss des Gelübdes „solange ich lebe“ einzementiert wird; ein Diät-Bund, der einer glutenfreien Vermehlung gleicht. „Heirate mich – aber nicht für immer!“ ist keine schlechte Idee. Denn Menschen verändern sich, weil sie lebendige Wesen sind, die sich vermehren, entwickeln, fortbilden ...
Und so ist man im Lauf einer lebenslangen Ehe angeblich mit bis zu zehn „neuen“ Partnern zusammen. Sollte man mit einem von denen gar nicht auskommen, könnte die „Ehe light“ dafür sorgen, dass aus lebenslang nicht lebenslänglich wird.
Denn Termingeschäfte, die auf die Liebe setzen, sind risikobehaftet. Umso mehr, wenn die vereinbarte Geschäftsdauer („solange ich lebe“) vorab in keinem Kalender zu finden ist.