Die richtige Dosis macht das Glück
Von Birgit Braunrath
Eine Portion Gratisglück für alle! Denn heute ist – laut Beschluss der UN-Hauptversammlung – Weltglückstag. Was den völlig falschen Schluss nahelegt, das Glück würde sich an Beschlüsse, Verordnungen oder gar an den gregorianischen Kalender halten. Tut es nicht.
Glück ist einerseits ein fragiler Aggregatszustand, der sich durch Steigerung abnützt und bei Überdosierung in Unglück münden kann: Wenn es Sie glücklich macht, einen bestimmten Menschen zu küssen, tun Sie das lieber nicht 48 Stunden hindurch, Sie könnten den Gefallen daran verlieren (am Küssen und am Menschen). Wenn Sie das erste Schokoeis der Saison in einen Glücksrausch versetzt, essen Sie nicht eine ganze Schreibtruhe davon. Die richtige Dosis macht das Glück.
Glück ist andererseits ein erstaunlich anspruchsloses Pflänzchen: Wer sich nicht ständig mit anderen vergleicht, gute Momente auskosten kann, dankbar ist für das, was er hat, und es auch eine Zeit lang gut sein lässt, wenn’s einmal nicht so gut läuft, der hat große Chancen auf die langfristige, chronische Form von Glück: die Zufriedenheit.