Die Leuchte
Von Birgit Braunrath
Die Schlagzeilen werden immer giftiger. Ein britischer Desinfektionsmittelhersteller warnt: Sein Produkt dürfe unter keinen Umständen dem Körper zugeführt werden – weder oral, noch durch Injektion, noch auf irgendeine andere Weise. Wie man, abseits des 1. April, auf so eine Scherzmeldung kommt, blieb unklar. Es habe Spekulationen und Anfragen gegeben. Diese dürften aus den USA stammen.
Denn dort forderte der Präsident bei einer Pressekonferenz zum Thema Corona die Ärzte allen Ernstes auf, Möglichkeiten zu prüfen, wie man Menschen Desinfektionsmittel spritzen könne.
Diese Idee ist ausbaufähig: Wer, wie der US-Präsident, die Weisheit mit dem Löffel gefressen haben will, streut sich geschreddertes Lexikon in die Suppe. Wer kein Hirn hat, kauft einfach welches beim Fleischhauer. Und wem ein Virus den Verstand raubt, der alarmiert das Einsatzkommando für Raubüberfälle.
Der Präsident schlug den Ärzten auch vor, Corona-Patienten mit sehr starkem Licht zu behandeln. Das ist zwar Unsinn, soll aber bei geistiger Unterbelichtung helfen.