Das Wohn-Handy (auch bekannt als Telefonzelle)
Von Guido Tartarotti
Liebe Kinder, es stimmt: Wir sind im Viertelzeitalter aufgewachsen. Wir viertelten das Telefon und den Wein, und auch Niederösterreich hatte damals noch vier Viertel, nicht wie heute fünf.
Aber rückständig waren wir nicht. Wir hatten damals sogar schon Handys. Gut, sie waren mit etwa zwei Metern Höhe und 100 Kilo Gewicht (ja, liebe Physiklehrer, das ist schlampig ausgedrückt, aber jeder versteht, was gemeint ist) ein wenig zu groß, um sie einzustecken. Man konnte mit ihnen auch nicht fotografieren oder ins noch nicht erfundene Internet, aber dafür konnte man sich mit ihnen vor dem Regen schützen. Man konnte den Hit der Woche anrufen oder die Zeitansage oder die Freundin, in der verzweifelten Hoffnung, nicht ihr Vater würde abheben und sagen, „die muss Aufgaben machen“. Voraussetzung waren ein paar Münzen, die man ins Handy einwerfen musste.
Im KURIER stand, die
Telefonzellen sterben langsam aus. Vielleicht müsste man sie nur besser vermarkten: Als Handy, in dem man wohnen kann.