Das Klatsch-in-die-Welt-setz-Verbot
Von Birgit Braunrath
Bahnbrechendes meldet eine philippinische Provinzstadt mit 54.000 Einwohnern: Der Bürgermeister will per Erlass den Klatsch verbieten (in knapp der Hälfte der Stadtbezirke gilt dies jetzt schon). Unvorstellbar, wie man mit nur einem Erlass die Welt zu einem besseren Ort machen könnte. Und keine Sorge, die wahrhaft weltbewegenden Nachrichten – wie die Geburt eines Babys westlich von London – fallen nicht unter Klatsch und dürfen auch weiterhin inklusive Gewichtsangabe (3,26 kg) und Geburtsminute (5.26 h) beklatscht werden.
Während man also Babys weiter öffentlich in die Welt setzen darf, steht das In-die-Welt-Setzen von Gerüchten demnächst unter Strafe. Zumindest in der philippinischen Provinzstadt, in der man zwischenmenschliches Gift, wie Schuldengerüchte oder Affärenklatsch, verbieten möchte. Wer dagegen verstößt, muss gemeinnützige Arbeit leisten.
Vielleicht sollte man den Erlass auf soziale Medien ausweiten. Die Welt wäre im Nu ein magischer Ort der Gemeinnützigkeit.