Kolumnen

Das Ende

Die älteste Tageszeitung der Welt hat noch zwei Tage zu leben: Am Donnerstag erscheint die letzte gedruckte Ausgabe der Wiener Zeitung, gegründet  1703. Die Wiener Zeitung gehört der Republik, sie soll in Zukunft nur noch digital erscheinen – eine Zukunft, die mehr als ungewiss ist.

Kritiker nennen das Ende der Zeitung einen „medienpolitischen Vandalenakt“. Ohne Amtsblatt ist die Wiener Zeitung alleine nicht überlebensfähig, sie hat eine Verkaufsauflage von 8.000 Stück.

Tatsache ist: Wenn alle, die der Wiener Zeitung jetzt Krokodilstränen nachweinen, das Blatt gelesen hätten, sähe die Sache womöglich anders aus. Tatsache ist aber auch: Das Sterben der ältesten Tageszeitung der Welt kann man durchaus als Schande bezeichnen.

Was der Medienpolitik derzeit nicht klar zu sein scheint: Zeitungen gehören zur Kulturleistung eines Landes, sie sind unverzichtbar für den Diskurs.