Swifties im Kaffeehaus: Das Café bringt die Leute zusammen
Auf Haus. Nach der Absage der Taylor-Swift-Konzerte hat man auch im Café Kralicek beschlossen, den Swifties ein Trostpflaster anzubieten. Alle, die bis Sonntag mit Konzert-Ticket ins Café kommen, bekommen ein Getränk auf Haus. Und die Swifties dürfen bestellen, was ihr Herz begehrt: einen Hafermilch-Latte oder einen alkoholfreien Radler, Bio-Gin-Tonic oder Prosecco ohne Gluten – ganz egal!
Einzige Bedingung: Sie dürfen nicht singen. Der Chef will die Stammgäste nicht vergraulen. Im Gegenzug hat er diese darauf eingeschworen, die Swifties nicht in Debatten darüber zu verstricken, was an ihrem Idol denn so besonders sei, ob die Songs nicht ein bisschen langweilig sind , warum die alle gleich klingen und so weiter. Das ist erstens unqualifiziert (Nicht-Swifties und ältere Herren können da einfach nicht mitreden) und zweitens sowieso sinnlos (es geht um Liebe!).
One for the road. Die ersten Swifties sind schon da. Ja, es sind vor allem junge Frauen. Aber einige von ihnen bestellen ein Bier, eine sogar einen Schnaps, und es ist eine gute, spezielle Stimmung im Lokal. Irgendwas zwischen Trauerfeier und Maturafeier. Die Swifties trauern um die Konzerte, und sie feiern, dass sie noch am Leben sind. Das Schöne ist, dass sich in diesem Emotional-Mix doch ziemlich deutlich die Lebenslust durchgesetzt hat.
Auch die Gespräche, die sich zwischen Swifties und Stammgästen ergeben, sind schön. Es gibt da zum Beispiel diesen Song, in dem Swift die gescheiterte Beziehung zu dem Schauspieler Jake Gyllenhaal verarbeitet. Im Text erwähnt sie einen Schal, der immer noch bei ihm ist. Viele Swifties fordern, dass er ihn endlich rausrücken soll. „Ich hab seit 20 Jahren ein Paar Wollsocken von meiner Ex-Frau im Kasten, die ich nie zurückgeben würde“, erzählt ein Stammgast. „Zum Glück ist meine Ex kein Weltstar.“
Als der Chef das hört, ist er so gerührt, dass er gleich noch eine Lokalrunde ausgibt. Diesmal nicht nur für Swifties.