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Kinder „besetzen“ das Parlament

Am 29. Geburtstag der Kinderrechte-Konvention „besetzten“ rund 75 Kinder aus fünf Wiener Kindergärten gegen Mittag den Plenarsaal von national- und Bundesrat in der Hofburg. Zuvor hatten die Mädchne und Buben aus den Kinderfreunde-Kindergärten Cossmanngasse, Linzerstraße, Van-Swietengasse (Betriebskindergarten der Medizinischen Uni), Brochstraße und Doningasse in spielerischen Stationen zu einigen ihrer Rechte gearbeitet:

  • Wimpel in verschiedenen Sprachen mit dem Wort für Freundschaft beschrieben, dazu gezeichnet, was sie mit diesem Begriff verbinden oder
  • Memory mit Symbolen für einige Kinderrechte gespielt und nicht zuletzt einen langen Geschicklichkeits-Rundkurs absolviert.
  • Paarweise gingen sie am Seil, zwischen Hütchen durch oder durch Reifen. Je eines der Kinder hatte dabei ein Tuch vor die Augen gebunden, das andere durfte helfen. Die meisten taten’s, indem sie das für kurze Zeit nichts sehende Kind von hinten an den Schultern führten. „War gar nicht schwierig“, sagte Lena zum Kinder-KURIER, die von Ayleen geführt worden war. Und auch für diese war es „einfach“. In der kurzen Reflexionsrunde riefen alle laut, „lustig war’s!“.

Die bunten, vielsprachigen Wimpel zierten dann auch den Plenarsaal, in dem sich die jungen und jüngsten Kinderrechts-Fachleute, auf die mittleren Abgeordneten-Sitze platzierten, einige Kinderrechte-Tafeln oder bunte Luftballons hochhielten. An der Seite links und rechts von ihnen postierten sich einige Abgeordnete aus National oder BundesratMartina Ess, Elisabeth Grimmling, Eva-Maria Holzleitner, Eva Prischl, Inge Posch-Gruska, Daniela Gruber-Pruner und dazu der Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky sowie Daniel Bohmann, Kurt Nekula, Margit Tauber von den Kinderfreunden.

Fotos vom Aktionstag im Parlament

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Video vom Kinderrechte-Song

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Vielsprachig

Friendship, Arkadaş, Pirjateljstvo, Przyjaźń, Barátság, Freindschoft ... Auf bunte Papier-Dreiecke schreiben Alex, Danijel, Clarissa, Doroteja, Viktoria, Larissa, Batu, Gamze und andere Kinder aus der Forsthausgasse diese vielsprachigen Begriffe – alle bedeuten wie schon zu vermuten: Freundschaft. Manche zeichnen und malen auch dazu, was sie am liebsten mit ihren Freundinnen und Freunden machen - vor allem spielen. Und damit haben sie bei dieser Station im Ausstellungs-, Kommunikations- und Medienraum des Wiener Stadtschulrats gleich mehrere der Kinderrechte bearbeitet – jenes auf Spielen, darauf, Freund_innen zu haben und jenes auf die eigene Sprache. Gerade letzteres wollen manche Kindern in den Schulpausen nehmen. Manche wollen Kindern oder Jugendliche auch ihre Freund_innen wegnehmen und in gefährliche Gegenden dieser Welt abschieben.

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Am 20. November jährt sich in diesem Jahr zum 29. Mal der Beschluss der UNO-Vollversammlung über die Kinderrechte. Eine der Aktionen in Österreich sind die Kinderrechte-Festwochen der Kinderfreunde. Allein in Wien haben dann seit Anfang November alle 2000 Kinder im Vorschulalter, die einen der Kinderfreunde-Kindergärten besuchen, in Stationenspielen einige der Kinderrechte kennengelernt. Immerhin gibt es noch immer Menschen, die in ihrer ganzen Schulzeit nicht ein einziges Mal davon gehört haben, dass es überhaupt Kinderrechte gibt.

Der Kinder-KURIER durfte wenige Tage vor dem Kinderrechte-Geburtstag die genannte Gruppe aus dem Kindergarten Forsthausgasse beim Stationenbetrieb begleiten. In diesem Kindergarten in Wien-Brigittenaus wird übrigens besonders Wert darauf gelegt, Sprachenvielfalt zu fördern.

Beim Memory mit großen Karten wird der Spaß am Merkspiel gleich verknüpft mit dem Erkennen oder Erraten, für welche der Rechte welches Bild stehen könnte. Vom Lernen über Spiel bis zu Ruhe und Erholung, Freund_innen zu haben, egal woher sie kommen und wie sie ausschauen reicht der Bogen. Da schaut auch kurz Wiens oberster Schul-Chef Heinrich Himmer vorbei.

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Die actionreichste der Stationen, die diese Gruppe absolviert ist aber der Parcours. Auf dem Boden liegen drei große Reifen, von denen führt ein Seil über mehrere Kurven zu einem Weg zwischen Verkehrshütchen und am Ende warten zwei umgedrehte Kübelchen mit je einer Schnur. Draufstellen, Schnur halten und wie auf kurzen Stelzen gehen. Der Weg erfordert ein wenig Geschicklichkeit, nicht allzu viel für Kinder, die sich gern bewegen. Aber .... – ganz so einfach ist es nicht. Denn hier geht’s um das Recht auf Unterstützung. Die genannten Kinder arbeiten in Zweier-Teams. Jeweils eines der Kinder setzt sich eine Augenmaske auf – das zweite hilft nun der Kollegin/dem Kollegen, trotzdem den Parcours zu bewältigen. Und danach wird getauscht.

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So wie die Kinder aus der Forsthausgasse absolvierten an diesem Nachmittag noch andere Gruppen diese und drei andere Stationen – eine Traumreise ins Land der Kinderrechte, ein Quiz sowie Bewegungsspiele mit einem großen, leichten, bunten Fallschirm. Von den anderen Gruppen durften nur viele Kinder nicht fotografiert werden, weshalb der Kinder-KURIER „nur" die genannte Gruppe begleitete.

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Ach ja, die eingangs beschriebenen bunten Papier-Dreiecke kriegen noch zwei Löcher und werden auf eine Schnur aufgefädelt. Diese Wimpel werden am Kinderrechte-Geburtstag, dem 20.November, im Parlament, wo weitere Stationen bespielt werden, feierlich aufgehängt.

https://www.kinderfreunde.at/News/Aktuelle-News/Kinderrechteaktion-2018

https://kinderhabenrechte.at

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