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Eine ganze U-Bahnlinie voller Wiener Kinder

Würden auf der ganzen Strecke der Wiener U-Bahnlinie U3 von Simmering bis Ottakring (12 km lang) Züge stehen – und zwar in beiden Fahrtrichtungen (also 24 Kilometer), wären das 220 Züge. Und in denen hätten alle Kinder Wiens (von 0 bis 10 Jahren) Platz. So erklärte das Duo auf der Bühne im Veranstaltungssaal der Hauptbücherei am Wochenende recht anschaulich die Zahl der 190.000 Wiener Kinder von der Geburt bis zum Ende der Volksschulzeit. Und das sind wiederum rund zehn Prozent der gesamten Bevölkerung der österreichischen Bundeshauptstadt.

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Fakten für Entscheidungen

Zahlen, Zahlen, Zahlen – mit dem Sammeln von Tatsachen (Fakten) befassen sich 40 Mitarbeiter_innen der Abteilung für Statistik (MA 23). Alles was sie so an Gezähltem und Ausgerechnetem sammeln erscheint jedes Jahr in einem 300-Seiten dicken Buch. Aber sie sammeln das nicht, weil so Zahlen-Freaks sind, sondern – wie sie bei der genannten Veranstaltung knackig und anschaulich erklärten, weil solche Fakten wiederum die Grundlage für wichtige Entscheidungen sind. Wenn diesen, nächstes und so weiter Jahr so und so viele Kinder geboren werden, dann ist klar in sechs, fünf, vier Jahren.... braucht es für diese Platz in Klassenzimmern. Nimmt die Zahl der Kinder zu, braucht’s also mehr Schulen, mehr Spielplätze und so weiter.

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Namens-Hitliste

Kurzweilig stellten der Leiter dieser Zahlen-Sammel-Abteilung, Klemens Himpele, mit dem Schauspieler und Moderator Roman Kollmer so manche der erhobenen Fakten vor – für einige gab’s auch, teils witzige, Zeichnungen – Grafiken genannt – oder eben anschauliche Beispiele wie das eingangs über die Kinder bis 10. Apropos Kinder, in dem Buch finden sich auch die meist verwendeten Vornamen.
Von allen Mädchen, die 2018 geboren wurden, waren es Sophia und Sara, bei den
Burschen wurden die meisten Maximilian und David genannt.

Bei den Kindern, die bei der Veranstaltung in der Hauptbücherei selber auch schon ganz schön viel wussten oder bei Schätzungen mitunter recht nahe an die wirklichen Ergebnisse kamen, gab es übrigens weder eine Sophia, noch eine Sara und auch keinen Maximilian oder David. Gut, sie wurden ja auch nicht erst im Vorjahr geboren, sondern im Schnitt vor acht Jahren und da lauteten die Vornamens-Hitliste Sara und Anna bzw. Alexander und David, also teilweise gleich. Auch da gab’s keine Übereinstimmung. So ist das mit statistischen Erhebungen – auch wenn sie insgesamt stimmten, fallen eben viele nicht darunter.

Vor 100 Jahren, als zur Zeit der Ur-Ur-Ur-Großeltern dieser Kinder, waren die beliebtesten Vornamen übrigens Marie, Anna und Rosalie bzw. Karl, Josef und Franz.

Das Duo stellte noch so manch spannende Zahl vor, einige waren sogar für den Kinder-, Jugend- und Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky neu. Der überprüfte am Ende wie eine Art Notar, ob alle Antworten auf den gezogenen Quiz-Zettel richtig waren.

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216 Schweine aber mehr Gurken als in ganz Österreich

Vielleicht hier noch ein paar: Während es in Wien nur 80 Kühe, 195 Schafe, 156 Ziegen und 216 Schweine (vor zwei Generationen noch 10.000) gab, kommen 62 von 100 in Österreich geernteten Gurken aus Wien. In allen anderen 8 Bundesländern zusammen werden weniger Melanzani geerntet als in Wien. Und bei Petersilie, Paradeisern (Tomaten) und Pfefferoni ist Wien auch der größte Anbauer.

Zurück zu Tieren: Es gibt 61.107 angemeldete Hunde – umgerechnet ins Verhältnis zu den 1,9 Millionen Menschen kommt sozusagen ein Hund auf rund 31 Menschen.

Vor ein paar Jahren waren die Gehsteige der Stadt noch ziemlich vollgesch... mit Hundstrümmerln. Seit an vielen Straßenecken Gackerl-Sackerl-Spender stehen und Strafe zahlen muss, wer die Hinterlassenschaft des eigenen Hundes nicht wegräumt, schaut’s viel sauberer aus. Achja, derzeit gibt es in Wien genau 3.598Gackerl-Sackerl-Automaten.

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Mehr Schulen und Spielplätze

Noch ein paar Zahlen im Zusammenhang mit Kindern: 709 Schulen (vor zehn Jahren erst 688), 551 Spielplätze (478) und fast Tausend, nämlich genau 989 Parks (vor zehn Jahren: 843).

Wer nun Lust bekommen hat, die Veranstaltung gibt’s demnächst noch einmal, am 17. Jänner in der Bücherei Simmering (siehe Infos unten) – apropos: Es gibt 40 städtische Büchereien in Wien mit fast 1,5 Millionen Büchern, CD, DVD und Spielen.

Zwei Dutzend fotos von der Premiere "Wien (er)zählt"

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Infos: Was? Wann? Wo?

Wien (er)zählt!
Warum wir wissen, wie viele Kinder, Gurken oder Hunde es in Wien gibt
Donnerstag, 17. Jänner 2019, 10 bis 11 Uhr
Bücherei im Bildungszentrum Simmering: 1110 Gottschalkgasse 10

Nähere Infos hier

https://www.wien.gv.at/statistik/

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