Ein-Tracht: Vielfalt unter Schülerinnen und Schülern
Von Heinz Wagner
„In Nordindien heißt es Kurtha im Süden Jubba“ sagt Christoph Pallippat über seine schwarze Hose und das rote Hemd, das er am 9. Mai des Vorjahres in der Schule trug. Zum Europatag hatte die damalige 4AK sich das Motto „In Vielfalt geeint: Ein Tag in Tracht“ gewählt. Nicht allzu viele, aber doch einige der Jugendlichen - und so manche Lehrer_innen - hatten Trachten aus ihrer Region oder landesweit verbreitete Kleidung mitgenommen und sich in der Schule umgezogen. Theresa Mistelbacher: „Ich hab ein Dirndl getragen, aber keines für eine spezielle Region in Österreich typisches, sondern ein „Kunst-Dirndl“. Lehrerinnen haben auch Dirndl und Lehrer Lederhosen getragen“, erinnert sich die Junior Botschafterin des europäischen Parlaments im Gespräch mit dem Kinder-KURIER.
Der vielfältige Trachten-Tag wurde mit dem Merkur für das „best Ethic & Social Project“ belohnt. „Dieses tolle Projekt hat mich beeindruckt. Ich engagiere mich selbst für ein Hilfsprojekt in Indien und weiß daher, wie schön es ist, wenn man Vielfalt lebt. In Indien habe ich gelernt, wie man einen Sari bindet, und ich selbst konnte den Kindern zeigen, wie man einen Apfelstrudel macht“, erzählte Moderatorin Claudia Stöckl, die die Laudatio hielt.
Auch serbische Dirndl
Dirndl trugen auch Dominique Bašić und Milica Jovanović, aber serbische und Eda Topçu tauchte in einem sehr farbenprächtigen Kleid aus der Herkunftsregion ihrer Familie im türkisch-alevitischen Hubiyar auf.
Mistelbacher, die gemeinsam mit Jovanka Maksuti, junge Europa-Parlaments-Botschafterin ist, und die Projektleiterin und Lehrerin Anita Friedrich (Senior Botschafterin) erzählen, dass zu den Aufgaben dieser Ämter gehört, in ihrem Umfeld nicht zuletzt den Gedanken der EU zu vermitteln, sich gemeinsam für Frieden und Wohlstand einzusetzen. Aber auch, dass verschiedenen Kulturen, Traditionen und Sprachen den gesamten Kontinent bereichern. Dabei soll nicht an den Grenzen der EU, aber nicht einmal Europas Halt gemacht werden.
Ständiger Ein-Tracht-Tag
Der Tag der Tracht sollte keine einmalige Sache sein und so wurde er auch in diesem Jahr am Europatag wiederholt und das wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
Nicht unspannend auch der Aspekt, den die Lehrerin einbringt: „Während die Jugendlichen unterschiedlichste bunte Trachten trugen und so deren Vielfalt zum Ausdruck kam, sind die Lehrkräfte (noch) eine ziemlich homogene Gruppe mit österreichischen Dirndl und Lederhosen.“
Theresa Mistelbacher fand es „toll, einmal die Landestrachten meiner Mitschüler und Mitschülerinnen zu sehen." Christoph Pallippat gefiel „besonders, dass nicht nur EU-Länder vertreten waren“. „überrascht, dass die Trachten so farbenfroh sind“, zeigte sich Jovanka Maksuti und Eda Topcu hat sich gefreut, „meine Volkstracht meinen Mitschülern zeigen zu dürfen“.