Warum Gesunde das tägliche Aspirin lieber lassen sollten
Studien belegen, dass Menschen mit einer Vorgeschichte mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen von der täglichen Aspirin-Tablette profitieren.
Eine Untersuchung des King’s College London mit mehr als 1.000 Menschen ergab 2019, dass der Konsum von Aspirin mit einem um elf Prozent geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht, aber auch ein erhöhtes Risiko für Darmblutungen mit sich bringt.
Bei einem Fünftel kam es zu Blutungen durch Aspirin
In der Studie erhielten einige der Patienten Aspirin, andere ein Placebo und eine dritte Gruppe gar keine Behandlung. Das Ergebnis:
- Bei rund 250 Personen, die fünf Jahre lang Aspirin einnahmen, kam es zu keinem Herzinfarkt, Schlaganfall und keinem Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Bei 200 der Teilnehmer führte der Konsum von Aspirin zu einer starken Blutung. Die Einnahme von zu viel Aspirin kann das Blut zu stark verdünnen und das Risiko für Darmblutungen erhöhen.
Der leitende Forscher Sean Zheng sagte, die Studie habe gezeigt, dass "unzureichende Beweise vorliegen, um den routinemäßigen Gebrauch von Aspirin zur Vorbeugung von Herzinfarkten, Schlaganfällen und kardiovaskulären Todesfällen bei Menschen ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu empfehlen."
Vorteilen von Aspirin steht Risiko gegenüber
Das Risiko schwerer Blutungen müsse Patienten jedenfalls vor der Einnahme des Medikaments erklärt werden. "Herz-Kreislauf-Erkrankungen können zwar durch die tägliche Einnahme reduziert werden. Diesen Vorteilen kann jedoch ein erhöhtes Risiko für starke Blutung gegenüberstehen", sagte Zheng.
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Gesunde Menschen ohne Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten jedenfalls vor einer täglichen Aspirin-Einnahme mit ihrem Arzt darüber sprechen.