Quallenalarm: Portugiesische Galeere wieder vor Mallorca gesichtet
Mallorca-Urlauber sollten derzeit beim Baden im Meer vorsichtig sein: Denn die hochgiftige "Portugiesische Galeere" ist wieder aufgetaucht. Das bestätigte jetzt auch das spanische Umweltministerium der Mallorca Zeitung. Demnach wurde am Dienstag (14.5.) ein Exemplar an der Küste von Colònia de Sant Jordi gesichtet. Weitere Sichtungen gab es vor Menorca und Ibiza.
Zunächst waren es Urlauber aus Berlin, die diese hochgiftige Quallenart entdeckt hatten. Eine Touristin war einen Strand entlang gewandert. "Doch hinter dem nächsten sandigen Strandabschnitt wartete eine Überraschung auf die Berlinerin", mit der sie sich an die Wissen-Redaktion des Mitteldeutschen Rundfunks MDR wandte:
"Felsen, die blau schimmerten, bedeckt von vermutlich Hunderten Exemplaren einer Polypen-Art, die gerne mit Quallen verwechselt wird und die immer wieder für Schlagzeilen sorgt: 'Ist das die Portugiesische Galeere?', wollte sie von uns wissen", heißt es auf der MDR-Homepage. Die Redakteure zeigten ein mitgeschicktes Foto Meeresforschern des Alfred-Wegener-Instituts, und die bestätigten den Verdacht, dass es sich um Portugiesische Galeeren handelt.
"Die Strömungen im Frühjahr begünstigen, dass die Portugiesische Galeere vor Mallorca auftaucht", sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums zur Mallorca Zeitung. Die Tiere lassen sich zudem vom Wind treiben. "Aufgrund des Klimawandels werden wir uns an die Präsenz der Portugiesischen Galeere gewöhnen müssen."
Schon 2018 wurden die Polypen vermehrt vor Mallorca gesichtet. "Man sollte sie auf keinen Fall anfassen", erklärte die Sprecherin des Umweltministeriums. "Sollten Sie ein Exemplar finden, alarmieren Sie umgehend den Badenmeister und rufen Sie 112 an."
Die Portugiesische Galeere (Physalia physalis) ist eigentlich gar keine Qualle, sondern eine riesige Polypenkolonie, in der jedes Individuum eine bestimmte Aufgabe übernimmt. Ihr Körper schimmert bläulich, die Tentakeln sind bis zu 50 Meter lang. Deren Berührung führt zu starken Schmerzen. Für den Menschen verläuft eine Begegnung mit dem Nesseltier aber nur selten tödlich.