Medizin-Mythen: Hilft CBD-Öl bei Schlafproblemen?
Von Ingrid Teufl
Cannabidiol, kurz CBD, ist einer von vielen Inhaltsstoffen der Hanfpflanze. Im Gegensatz zum Hanfbestandteil THC („Tetra-Hydrocannabinol“) hat Cannabidiol keine berauschende Wirkung.
CBD ist in Österreich in unterschiedlichen Varianten im Handel erhältlich, zum Beispiel als Öl. Manche Internetseiten bewerben CBD als vielfältiges Wundermittel.
Kaum untersucht
Eines der Versprechen ist eine entspannende und beruhigende Wirkung. Auf diese Weise soll CBD den Schlaf verbessern und sogar bei Schlafstörungen helfen. Allerdings: Die Auswirkung von CBD auf den Schlaf wurde bisher kaum untersucht. Zu diesem Schluss kamen Public-Health-Experten der Donau-Universität Krems (www.medizin-transparent.at).
Sie konnten lediglich zwei kleine Studien finden. Dabei wurde die Wirkung von CBD mit einem Scheinpräparat (Placebo) verglichen. Nur bei einer der beiden Studien wurden Personen mit Schlafproblemen untersucht. An der zweiten Studie nahmen Frauen und Männer mit gesundem Schlaf teil.
Geringe Aussagekraft
Die Aussagekraft ist äußerst mangelhaft. Keine der beiden Arbeiten erfüllt grundlegende wissenschaftliche Anforderungen. Zudem beschränken sich die Ergebnisse auf eine einzige Nacht. Ob CBD regelmäßig über längere Zeit eingenommen bei Schlafstörungen hilft, haben sie nicht untersucht.
Reines CBD ist in der EU weder als Nahrungsergänzungsmittel noch als Medikament zugelassen. Es ist hierzulande auch nicht erlaubt, CBD mit einer positiven gesundheitlichen Wirkung zu bewerben. Viele Internetseiten umgehen dieses Verbot jedoch, und offiziell wird CBD als „Aromaprodukt zur Raumbeduftung“ verkauft. Empfehlungen zu Einnahme und Dosierung dürfen nicht gemacht werden.
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