Kein erhöhtes Risiko für Autismus nach künstlicher Befruchtung
Immer wieder stand ein erhöhtes Risiko für Autismus aufgrund von künstlicher Befruchtung im Raum. Eine internationale Forscher-Gruppe untersuchte nun das Risiko für Störungen aus dem Autismus-Spektrum nach künstlichen Befruchtungen und hormonellen Behandlungen.
Das Autismus-Spektrum ist eine Gruppe von Erkrankungen bei denen die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigt ist. Unterschieden werden verschiedene Arten von Autismus, die sich alle durch eine gestörte soziale Interkation und Kommunikation sowie durch stereotypes Verhalten äußern. Die Symptome können sehr leicht bis hin zu sehr schwer ausgeprägt sein.
Beim Asperger-Syndrom sind beispielsweise keine Entwicklungsrückstände und teilweise sogar eine hohe Intelligenz auf manchen Teilbereichen vorhanden. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.
Mehr als 110.000 Geburten analysiert
In der aktuellen Untersuchung werteten die Wissenschaftler die Daten von mehr als 110.000 Geburten aus den Jahren 1999 bis 2008 aus. Bei 975 Kindern wurde eine Störung aus dem Autismus-Spektrum festgestellt. Das entspricht etwa der realen Verteilung von einem Prozent. Kein Zusammenhang konnte zwischen einer In-vitro-Fertilisation (IVF) und einem erhöhten Risiko für Autismus-Spektrum-Störungen erkannt werden.
Bei einer hormonellen Behandlung mit Progesteron sah dies jedoch anders aus: Bei Kindern, deren Mütter mit Progesteron in der frühen Schwangerschaft oder zur künstlichen Befruchtung behandelt wurden, konnte ein erhöhtes Risiko gesehen werden – im Vergleich zu Behandlungen ohne Progesteron.
Progesteron ist ein Gelbkörperhormon und soll die Einnistung des Embryos in die Gebärmutter unterstützen. Es kann eingenommen werden, um eine Schwangerschaft zu fördern.