In wärmeren Räumen sind Frauen deutlich leistungsfähiger
Je wärmer es in einem Raum ist, umso bessere Leistungen zeigen Frauen. Männer hingegen sind bei niedrigeren Temperaturen am produktivsten. Das ist das Ergebnis einer Studie vom Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) für Sozialforschung und der USC Marshall School of Business, Los Angeles.
Viele Umfragen haben gezeigt, dass Frauen in der Regel höhere Raumtemperaturen bevorzugen als Männer. Bislang gab es aber keine experimentelle Untersuchung zum Einfluss der Temperatur auf die geistige Leistungsfähigkeit, die geschlechtsspezifische Unterschiede berücksichtigt. Für die neue Untersuchung haben 542 Studenten Logik-, Mathematik- und mündliche Tests in einem Raum absolviert, der auf Temperaturen zwischen 16,2 und 32,6 Grad Celsius gekühlt oder erwärmt wurde.
Top bei 30 Grad
Frauen schnitten bei mathematischen und mündlichen Tests im Allgemeinen besser ab, wenn die Raumtemperatur im oberen Temperaturbereich lag – am besten zwischen 30 und 33 Grad. Sie gaben öfter richtige und insgesamt mehr Antworten. Umgekehrt schnitten die Männer im niedrigen Temperaturbereich im Schnitt besser ab – bei warmer Raumtemperatur gaben sie weniger und weniger richtige Antworten. Dagegen hatte die Temperatur keinen Einfluss auf das Abschneiden beider Geschlechter bei Logiktests.
Fazit: Normale Schwankungen der Raumtemperatur haben einen erheblichen und je nach Geschlecht unterschiedlichen Einfluss auf die geistigen Leistungen. „Unsere Studie zeigt, dass die Raumtemperatur nicht nur eine Frage des persönlichen Wohlbefindens ist. Leidet das Wohlbefinden, so sinkt auch die kognitive Leistung“, sagt WZB-Forscherin Agne Kajackaite.