Wiener Weinernte: Jahr des "Gemischten Satzes"
Von Gerhard Krause
Terroir nennt der Fachmann alle Faktoren, wie Klima, Lage und Boden, welche an einem bestimmten Ort auf den Wein einwirken und ihm den typischen Geschmack und Geruch verleihen. Dass der Nussberg in Wien ein besonderes Terroire bietet, wissen Wiens Edelwinzer und liefern sich um diese Rieden einen regelrechten Wettstreit. Am Nussberg sind sie derzeit fast alle vertreten, gilt es doch, die heurige Ernte einzufahren.
Schon jetzt steht fest: Der Nussberg und der Sonnenschein der vergangen Tage haben es wieder einmal geschafft. Es wird ein gutes Jahr mit einem hervorragenden Wein. Und es wird ein ganz besonderes Jahr für den "Wiener Gemischten Satz". Was früher achtlos nur "Heuriger" genannt wurde, ist nun markenrechtlich geschützt und als WGS-Qualitätswein sogar in einer Verordnung der Stadt festgeschrieben: Ein "WGS" muss aus drei oder mehr Rebsorten bestehen und zu 100 Prozent aus Wien stammen. Er darf höchstens 50 Prozent einer Sorte, aber mindestens 10 Prozent der anderen enthalten und muss in einem Weingarten gewachsen sein.
Vielfältig
Die Gruppe WienWien (Weingut Cobenzl, Zahel, Edelmoser, Wieninger, Christ und Mayr am Pfarrplatz) hat den gemischten Satz schon bisher nach diesem Rezept produziert und war damit erfolgreich. Dass die Winzer der Mischung aus Grünem Veltliner, Riesling, Weißburgunder, Traminer oder Müller Thurgau erst den nötigen Schliff geben, liegt auf der Hand. Richard Zahel: "Kein Gemischter Satz schmeckt deshalb so wie der andere. Man muss sie alle probieren." Für 2011 erwarten die Winzer ein gute aber etwas geringere Ernte von rund zwei Millionen Liter Wein. Dies jedoch in hoher bis höchster Qualität.