Salz und Pfeffer: FABIOS
Zehn Jahre ist es her, dass Fabio Giacobello es schaffte, das essende Österreich in seinen Bann zu ziehen: Die Fenster seines damals neuen Restaurants waren verklebt, die Neugierde endlos. Wir wissen, was dann kam: "fabios" war der Laufsteg der Reichen und Coolen, Wiens explizit erste Adresse. Aber die Zeiten hätten sich geändert, sagt Giacobello, baute um und holte sich einen neuen Küchenchef. Der Umbau geriet weniger drastisch als erwartet, legeres, weniger formelles, grau-ledernes Mobiliar. In der Küche passierte mehr, da holte man sich nämlich Joachim Gradwohl, früher Star-Koch bei Meinl. Auch er sieht die Zeiten einer neuen Einfachheit gekommen, die schmeckt bei ihm allerdings (vorab verkostet) grandios. Etwa nach Heilbutt-Filet, im Josper-Räuchergrill an der Gräte geschmort mit gerösteten Nüssen, Baby-Pak Choi und einer hinreißenden Creme aus geröstetem Topinambur. Oder Kalbs-Kotelett mit Zwiebel-Mangold-Tomatengemüse und einer von Sous-Chef Thomas Göls gezauberten Grillsauce von erschütternder Köstlichkeit. Und das neue Frühstück wird wohl eher eines der lässigeren dieser Stadt werden. (Die Bewertung ist vorläufig, da die Preise noch nicht feststanden, der Service ist allerdings bekanntermaßen erstklassig).
FABIOS, Wien 1, Tuchlauben 6, 01/532 22 22, Mo-Sa 8-1,