Leben/Essen & Trinken

Salz und Pfeffer. Dom Beisl

Von den vielen Restaurants, in denen Harald Riedl schon zugange war, war ein Projekt das interessanteste – wurde aber leider nie realisiert: Das Brückenbeisl am Mexikoplatz zum feinsinnigen Edel-Beisl zu machen, wollte einfach nicht gelingen. Beim Dom-Beisl, der extra-urigen Fiaker-Verköstigung gleich hinter dem Stephansdom, hatte er mehr Glück: Dort wurde ihm nun von wohlmeinenden Investoren ein Mittelding aus Bistro und dezent modernisiertem Hellholz-Beisl mit offener Hightech-Küche gebaut, eine durchwegs passende Bühne für Riedls Küche, die wie gewohnt zwischen französischer Klassik, mediterraner Kreativität und Wiener Tradition, allerdings nach französischer Manier umgesetzt, oszilliert. Das gebackene Parmesan-Ei mit marinierter Makrele und Kartoffel-Lauch- Dressing war hinreißend (12,50 €), die Bärlauch-Ravioli mit glacierten Wiener Schnecken – fantastische Kom­bination – nachgerade genial (13 €), der lauwarme Kalbskopf mit Flusskrebs-Sauermilch-Terrine auch gut, optisch aber etwas überladen (16,50 €). Zu Hochform läuft Riedl bei der gefüllten Kaninchen-Keule mit mediterranem Artischocken-Gemüse aus dem Römertopf auf (23 €). Der Service ist bemüht, "alte Schule" durchblicken zu lassen, die Weinkarte ist sensationell.

Dom-Beisl, Wien 1,

Schulerstraße 4,

01/512 03 02,

Mo-Fr mittags und abends,

www.dombeisl.at