Salz & Pfeffer: Zöbinger Stöckl
1979, als Georg Pfeiffer sein "Zöbinger Stöckl" eröffnete, herrschten die goldenen Pioniertage der "Neuen Wiener Küche": Matt, Gerer, Buchinger & Co suchten neuen Sinn in großmütterlichen Rezepturen. Dieser Philosophie wurde auch im Zöbinger Stöckl 13 Jahre lang gehuldigt, bis Pfeiffer sein Glück in New York suchte. Seit fast zehn Jahren ist er wieder in Wien, betreibt seine "Fino"-Weinbar, Sohn Thomas schlug die Koch-Karriere ein, zuletzt etwa als Sous-Chef im Skopik & Lohn . Und als sie erfuhren, dass das "Stöckl" wieder zu haben ist, griffen sie zu. Seit etwa einem Monat wird hier also im gutbürgerlichen Ambiente eine Küche vorgelegt, die jeder noch von früher kennt - sicher keine schlechte Strategie. Einigermaßen innovativ ist höchstens, dass es das ganze Jahr über Wild gibt, und eine Weinkarte mit - vor allem -- älteren Jahrgängen, in der Versierte durchaus Schätze finden. Die rustikale Rehpastete mit Cumberlandsauce hätte mehr retro kaum sein können (6,80 €), das Hirschfilet-Carpaccio nach Roastbeef-Art war hervorragend, die Schoko-Nüsse dazu braucht aber keiner (9,50 €). Der halbe gebratene Fasan indes hätte etwas mehr Tradition durchaus vertragen, nämlich jene, ihn mit Speck zu braten - er war ein bisschen sehr trocken (16,80 €).
Zöbinger Stöckl,
Wien 17,
Sandleitengasse 64,
01/486 22 29,
Di-Sa 11.30-14.30, 18-23, So 11-16
Küche 24 (max. erreichbar 35)
Keller 8 (max. erreichbar 10)
Service 14 (max. erreichbar 15)
Atmosphäre 12 (max. erreichbar 15)
Preis/Wert 16 (max. erreichbar 20)
Familie 2 (max. erreichbar 5)
Gesamt: 76 (max. erreichbar 100)