Salz & Pfeffer: Viereck
Die so genannte "Unique Selling Proposition", kurz "USP", ist auch in der Gastronomie von entscheidender Wichtigkeit. Dieses "Alleinstellungsmerkmal", das einen aus der Masse emporhebt, wird da etwa mittels Architektur oder seltener mittels spezieller Küche zu erreichen versucht. Die vier sehr jungen Betreiber des neuen "Viereck" dachten sich etwas anderes aus: Hier ist es der Bestellvorgang, der ihr Lokal von anderen unterscheidet, man wählt, ordert, ruft nach der Rechnung oder um Hilfe – mit einem kleinen Tablet-Computer. Weil man das aber halt nicht gewohnt ist und weil das System in den ersten Tagen auch noch nicht ganz rund lief, brauchte es viele Erklärungen. An jedem Tisch. Das ist hoher Personalaufwand, von den Kosten der 70 Computer und des Servers im Keller ganz zu schweigen. Was es dann zu essen gibt, ist vergleichsweise unspektakulär, "Frühlingssalat" aus Gurke, Paprika, Lauch und Mozzarella, aber ohne Frühling, Lachslasagne, dank reichlich Béchamelsauce ziemlich retro (5,20 €) und Piccata von der Pute mit pampigem Bärlauch-Risotto (5,50 €). Nie mehr werde ein Bon vergessen, schwärmt Markus Müller. Dass Gerichte gleichzeitig gebracht und doppelt verrechnet werden, ließ sich jedenfalls nicht vermeiden.
Viereck, Wien 1,
Johannesgasse 16,
01/974 47 88, Mo-Do 11.30-23.30, Fr, Sa 11.30-01.30,
www.4eck.at