Pizza backen: Roboter lernen kochen
Es riecht nach frischer Ofenpizza im Institut für künstliche Intelligenz (IAI) in Bremen. Institutsleiter Michael Beetz bringt nämlich Robotern das Backen bei. Das ist nur eine der Fähigkeiten, die "Boxy", "Pepper" und "PR2" lernen. Den Tisch decken oder Popcorn zubereiten – es sind Alltagshürden, die es zu bewältigen gilt.
In Bremen werden Roboter im Zuge des EU-finanzierten Projekts "RoboHow" unter anderem mit Anleitungen aus dem Internet gefüttert. Auch mit Virtual Reality (VR) arbeitet das Forscherteam um Beetz: Mit VR-Brille und Handcontrollern stellen die Mitarbeiter Bewegungsabläufe nach, die dann in für Roboter lesbare Daten umgewandelt werden. Ziel ist, den Maschinen ergebnisorientiertes und nicht wie bisher wortwörtliches Handeln beizubringen.
Roboter muss wie ein Kind aus Fehler lernen
Damit Forscher aus aller Welt auf die Bremer Ergebnisse zugreifen können, hat die Arbeitsgruppe mit der Website "OpenEase" eine Wissensdatenbank für Roboter angelegt. "Bei erfolgreichen Großkonzernen der Branche wie Google findet die Forschung zum Großteil hinter verschlossene Türen statt", sagte Beetz. "Da müssen wir schon selbst Daten liefern, die allen zur Verfügung stehen."
Roboter werden die Alltagswelt des Menschen revolutionieren, da ist sich Beetz sicher. Schon jetzt ist der freundliche humanoide Entertainmentroboter "Pepper" in Tausenden japanischen Haushalten heimisch, und vor einigen Tagen erst nahm im kalifornischen Pasadena der erste Burger bratende Roboter in einem Restaurant die Arbeit auf. Bei Pflegebedürftigen könnten Roboter in Zukunft für mehr Lebensqualität sorgen, meint Beetz.