TV-Köche machen alle 50 Sekunden Fehler
Zu den häufigsten Fehlern gehörte zudem, dass keine gründliche Zwischenreinigung des Schneidebretts erfolgte und dass sich Köche nach Kratzen, Niesen, Husten oder ähnlichem nicht die Hände wuschen.
Das BfR geht davon aus, dass schlechte Küchenhygiene imTV auf den Zuschauer abfärbt: "Personen, die Kochvideosmit einwandfreier Küchenhygiene sehen, machen beim Nachkochen weniger Hygienefehler als diejenigen, die fehlerhafte Kochvideos sehen."
Laut BfR werden hierzulande jährlichmehr als 100000 Erkrankungen gemeldet, die wahrscheinlich auf lebensmittelbedingte InfektionenmitMikroorganismen wie Bakterien, Viren oder Parasiten zurückzuführen sind. "Daher ist es wichtig, beimtäglichen Arbeiten in der Küche auf Sauberkeit und Hygiene zu achten."
Charles Gerba, US-Mikrobiologe und Professor an der University of Arizona, bezeichnet die Küche Brutstätte aller Haushalts-Keime – in einem Interview verriet er die Hotspots und Tipps für mehr Hygiene in der Küche.
1. Der Schwamm: "Da der Schwamm feucht und saugfähig ist, saugt er Kolibakterien auf: Er ist der Himmel für alle Bakterien." In einer Studie konnte er zudem in 15 Prozent der untersuchten Küchenschwämme Salmonellen nachweisen.
Lösung: Um Flüssigkeiten aufzuwischen, sollte besser Küchenpapier verwendet werden. Den Schwamm jeden Tag für ein bis zwei Minuten in der Mikrowelle reinigen. Die Arbeitsplatte mit einem Extra-Wettex reinigen.
2. Die Abwasch:"Die Abwasch ist voll mit Keimen, weil u.a. Schneidebretter, auf denen Fleisch geschnitten wurde, unter rinnendem Wasser abgewaschen werden. In einer Abwasch sind mehr Fäkalkeime als in einer Toilette."
Lösung: Waschen Sie die Abwasch mit kochendem Seifenwasser, ganz besonders wenn Sie Geflügel geschnitten oder gewaschen haben. Die Abwasch sollte jeden Tag mit einem Extra-Wettex desinfiziert werden.
3. Das Schneidebrett: Laut Experten befinden sich auf dem Schneidebrett 200-mal mehr Kolibakterien als auf einer Klobrille. Zudem sammeln sich oft Salmonellen und Campylobacter-Bakterien.
Lösung: Nach jedem Verwenden waschen Sie das Schneidebrett mit kochendem Seifenwasser, und geben Sie es anschließend in den Geschirrspüler oder reinigen Sie es mit desinfizierenden Tüchern. Gerba rät dazu, drei unterschiedlich gefärbte Schneidebretter für Gemüse, Fleisch und Geflügel zu nehmen.
4. Der Kühlschrank-Griff:Überlegen Sie in Ruhe, wie oft Sie zwischen den Handgriffen mit ungewaschenen Händen den Kühlschrank öffnen. Und wie oft Sie den Griff nur mit dem normalen Küchenschwamm abwischen.
Lösung: Sie müssen den Griff regelmäßig desinfizieren: Fertig gekaufte Desinfektionstücher reichen nur für eine kleine Fläche aus, also nur für den Griff verwenden.
5. Die Arbeitsplatte:Hier spielt sich alles ab: Sie schlagen rohe Eier über einer Schüssel auf, Sie schneiden rohes Fleisch – und oft fallen Essensreste herunter. Zudem, erinnert Gerba, landen Spritzer von der schmutzigen Abwasch gerne auf der Arbeitsplatte.
Lösung: Unbedingt Schneidebretter verwenden. Essensreste oder Spritzer lieber mit Küchenpapier wegwischen. Auch die Arbeitsplatten müssen regelmäßig desinfiziert werden.