Erwin Steinhauer zum Feinschmecker gekürt
Von Nina Ellend
Im Vier-Hauben-Tempel Steirereck zeichneten Gault-Millau-Herausgeber Karl und Martina Hohenlohe Donnerstagabend Erwin Steinhauer zum Feinschmecker des Jahres aus. Martina Hohenlohe: "Wir beobachten ihn ja schon seit Jahren. Erwin Steinhauer ist ein grundehrlicher Genussmensch: Er isst nicht aus Prestige gerne sehr gut, sondern aus Überzeugung."
Für den 61-jährigen Kabarettisten und Schauspieler kam die Auszeichnung nicht überraschend: "Ich bin in einem Alter, da wird man für seine lebenslange Lebensweise geehrt." Vor zwei Jahren hätte man ihm den "Brillen-Award" verliehen, weil er seit seinem 12. Lebensjahr Brillenträger ist. "Man sieht es mir an, dass ich den Tafelgenüssen zugeneigt bin. Ich sehe es als Belohnung, dafür ausgezeichnet zu werden." Seit 20 Jahren ist Steinhauer mit Kollegen Fritz Karl (45) befreundet, der Donnerstagabend seine Laudatio hielt: "Fritz und ich haben schon viel miteinander gekocht, getrunken und gelacht."
Zu Silvester hätten Steinhauer und Karl drei Tage lang in der Küche gewerkt – zugenommen hätte dabei keiner.
Nur bei den Dreharbeiten der TV-Serie "Brüder" mit Andreas Vitasek und Wolfgang Böck hätte sich das Völlern auf der Waage bemerkbar gemacht: "Wir bekamen das Pilger-Essen von Menschen serviert, die täglich 25, 35 km gehen. Wir haben nur 500 Meter zurück- und dann jeder fünf Kilo zugelegt."
Mit seinem Gewicht hadert Steinhauer schon lange: "Ich bin ein Gourmetmand, eine Mischung aus Gourmet und Gourmand. Ich esse gerne gut und mag keine kleinen Portionen."
Seine Leidenschaft fürs gute Essen hat er früh entdeckt: "Ich bin bei meinen Großeltern im Waldviertel aufgewachsen. Mein Großvater war begeisterter Koch, bis er einmal beim Schnitzelmachen die Brösel mit dem Gries verwechselte. Danach kochte nur noch die Oma!"