Diese Trend-Produkte machen sicher nicht schlank
Von Laila Docekal
Unlängst habe ich im Freibad ein übles Spiel mit dem schlechten Gewissen entdeckt: Neben der Budel, wo man sonst die obligatorischen Pommes mit Ketchup bestellt, stand auf einem Schild in großen Lettern: Fitnesssalat 9,60 €.
Ein letscherter Blattsalat mit Backhendlstreifen – als wäre Fitness eine Zutat, die man sich über den Salat streut, damit sie die Fitness-Zellen im Körper anregt. Am besten trinkt man dazu einen Fertig-Smoothie und nascht zur Nachspeise ein Light-Joghurt. Für den Hunger zwischendurch noch einen Sport- bzw. Energieriegel – da schmelzen die Kilos von selbst dahin. Fehlanzeige.
Keine Frage, Ernährung spielt eine große Rolle, wenn man sein Gewicht halten oder sogar abnehmen will – aber all diese Lifestyle-Produkte, die einem diesen Weg erleichtern sollen, machen niemanden schlanker. Schon gar nicht, wenn man mehr davon konsumiert. Letztendlich zählen Inhalt und Dosis: Smoothies enthalten oft viel (Frucht-)Zucker – im Kalorienvergleich ist man schnell einmal bei einem Cola. Da das Obst und Gemüse nicht gekaut wird, setzt auch das Sättigungsgefühl erst später ein.
Ähnlich ist es bei Light-Produkten: weniger Fett heißt weniger Geschmack – der wird oft mit mehr Zucker kompensiert. Oder man neigt dazu, mehr davon zu essen, weil es „eh light ist“. Das ist auch bei Energieriegeln verlockend. Die sollten aber nur zum Einsatz kommen, wenn man Energie verbrannt hat (Sport!) – ist der Zuckeranteil zu hoch, ist der Trainingseffekt dahin.
Damit wäre ich beim Ursprung: Solche Lifestyle-Produkte sind ab und zu nett – genauso wie Cola. Schlanker macht aber nur ein Kaloriendefizit: Am besten mit einem Mix aus kalorienarmer Ernährung und hohem Kalorienverbrauch (Sport!). Dann kann man sich an der Budel im Freibad auch mal gönnen, worauf man Gusto hat.
Fazit:
Für Ernährungsbewusste, die sich wundern, warum sie trotz ihrer Fitness-Snacks nicht abnehmen. Das sind keine Durstlöscher, keine Nachspeise mit gutem Gewissen und schon gar kein Sportersatz, sondern vielmehr ein kleines Goodie, wenn man fleißig trainiert hat.