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Curry-Krise: Warum Indien die Zwiebel ausgehen

Indien hat den Export von Zwiebeln nach einem kräftigen Preisanstieg für das gefragte Lebensmittel verboten. Der Ausfuhrstopp gelte mit sofortiger Wirkung, teilte die Regierung am Sonntag in Neu-Delhi mit. In mehreren Städten hatten sich die Preise für das aus der indischen Küche nicht wegzudenkende Gemüse in den vergangenen Wochen verdoppelt.

Ein saisonaler Mangel sowie Überschwemmungen in mehreren Bundesstaaten haben für eine Zwiebel-Knappheit sorgten. Die Regierung hat sich deshalb vor den anstehenden Wahlen in wichtigen Bundesstaaten zum Handeln entschlossen.

Indien ist der größte Zwiebelexporteur der Welt. Im vergangenen Haushaltsjahr 2018/19, das im März endete, wurden 2,2 Millionen Tonnen in andere Länder geliefert. Hauptabnehmer sind Bangladesch, Malaysia, die Vereinigten Arabischen Emirate und Sri Lanka. Bereits im Juni wurden finanzielle Anreize für den Export zurückgenommen, da schon damals die Preise aufgrund des schrumpfenden Angebots wegen einer schwächeren Ernte und dem verzögerten Ausbringen der Sommersaat stiegen. Die Lagerbestände der Händler reichen nicht aus, um die Nachfrage bis zur erwarteten neuen Ernte Ende Oktober zu decken.

Anfang September hatte die Regierung bereits einen Mindestexportpreis von 850 Dollar je Tonne für Zwiebeln eingeführt. Sie hat auch versucht, die Preise zu senken, indem sie mehr Zwiebeln aus öffentlichen Beständen freigab. Dennoch sind die Preise hoch geblieben.