Leben/Essen & Trinken

Am Herd mit Klaus Trabitsch

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Hinter Gloggnitz den Berg hinauf liegt Prigglitz. Und noch ein bisserl weiter hinauf, am Waldrand, lebt Klaus Trabitsch. Früher war er von hier aus oft mehrere Tage pro Woche unterwegs zu seinen Auftritten. "Das war ein bisserl wie bei einem Fernfahrer." Jetzt lehnt er sich bewusst zurück. 100 Jahre Trabitsch feiert er mit seiner gleichaltrigen Frau Ende Juli. Bevor wir im üppigen Gemüsegarten Mangold als Beilage zum Fisch ernten, besprechen wir das Menü. Da kommt’s raus. "I bin a Semmelknödelfreak." Kurzerhand disponieren wir um. Durch den Zaun lädt er die Nachbarn zur abendlichen Lachsvertilgung ein und macht sich an die Kasknödel fürs Mittagessen. Wenn er zu Hause ist, kocht er fast täglich, aber nie länger als eine Stunde. "Speed cooking nenn ich das."

 

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Richtig zu kochen begann der Musiker für seine Kinder. "Ich wollte, dass sie mit gutem Essen aufwachsen, schmecken lernen." Es hat sich bewährt – jetzt, wo sie aus dem Haus sind, kochen beide gern. Bei einem Bier erzählt Trabitsch von seinem Ausflug in die Gemeindepolitik. "Ich wollte wissen, warum der Planet nicht zu retten zu sein scheint." Das weiß er jetzt und hat seine Ämter zurückgelegt. Während die Knödel am Holzofen köcheln, gehen wir Salat pflücken. "Ab August kommt bei uns alles aus dem Garten." Beim Rausfischen der fertigen Knödel fällt uns auf, dass wir übers Plaudern auf die im Rezept vorgesehenen 80 g Mehl vergessen haben. Sie halten trotzdem und schmecken mit dem frischen Salat ganz wunderbar. Eiernockerl, Knödel, Reisfleisch, das sind für den Künstler tröstende Speisen. Zum Abschied schreibt er in mein Gästebuch (ja, seit meiner Kocherei mit Claudia Stöckl besitze ich so etwas). Titel: "Vom Knödel im Wandel der Zeit."

Kasknödl

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380 g Semmelwürfel

1 Zwiebel ("ohne

Zwiebel geht ja gar nix")

2 EL Öl

4 Eier

3/8 l Milch

3 EL gehackte Petersilie

Muskatnuss ("is guad beim Knedl")

Salz

150-200 g Schnittkäse

Butter

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Zwiebel schälen, fein würfeln, in Öl anschwitzen. Semmelwürfel dazugeben, gut durchmischen. Eier mit Milch versprudeln, Petersilie dazu, mit Salz und Muskatnuss würzen, über die Semmelwürfel leeren, vermischen, ziehen lassen. Käse klein würfeln, druntermischen. Mit nassen Händen Knödel formen, in kochendes Wasser einlegen, köcheln lassen bis sie an die Oberfläche steigen. Butter sanft erhitzen und leicht bräunen. Knödel aus dem Wasser heben, mit brauner Butter beträufeln. Dazu: grünen Salat.