Der gepflegte Frauenwitz
Seit ich begonnen habe, mir durch publizistischen Eifer einen Platz in der Ruhmeshalle des alpenländischen Feminismus zu erarbeiten, werde ich immer wieder mit einschlägigem Material versorgt. Ich glaube, dass das im Prinzip ganz ähnlich funktioniert wie beim sogenannten investigativen Journalismus: Die potenziellen Whistleblower sehen, dass du mit Herz bei der Sache bist und schicken dir Sachen in der Hoffnung, dass du was draus machst.
Kürzlich also, ich glaube mich zu erinnern, dass es der Valentinstag war, hat mir die salonfeministische Kunstkritikerin meines Vertrauens den Link zu einer Geschichte in der salonfeministischen Hamburger Wochenapotheke "Die Zeit" geschickt, in welcher es um einen salonfeministischen französischen Kurzfilm mit dem Titel Majorité Opprimée geht. Der Film geht so: Hausmann Pierre bringt das Kind in den Kindergarten, wo er dem Kindergärtner, der auf Anordnung Gottes und seiner Frau Kopftuch trägt, Mut macht, doch ein Mann zu sein. Dann fährt er ins Büro, kommt dort aber nicht an, weil er von einer Gang geiler Schlampen sexuell missbraucht wird. Bereits im Polizeiverhör gerät er in den Verdacht, den Übergriff durch das Tragen von T-Shirt, Flip-Flops und hellblauen Bermuda-Shorts provoziert zu haben. Seine Frau, die leider nicht früher aus einer Besprechung wegkonnte und ihn erst spätabends abholen kann, macht den leisen Verdacht zum lauten Vorwurf und lässt ihn stehen.
Als für Subtilitätsexzesse der cinematografischen Art stets aufgeschlossener Liebhaber des gepflegten Frauenwitzes war ich naturgemäß begeistert und kann den Film allen salonfeministischen Mitstreitern und Innen nur dringendst empfehlen. Wenn jetzt schon solche Lulus von sexgierigen Weibern angemacht werden, müssen wir wirklich etwas unternehmen.