STAR DER WOCHE: Cat Power
Von Andreas Bovelino
Was für eine Frau, was für eine einzigartige Künstlerin. Mit Alben wie „The Greatest“, „Jukebox“ und „ Sun“ kratzt CAT POWER immer wieder und ganz locker am Weltstar- Status – und bleibt doch die ewige Indie-Queen. Psychische Probleme, Drogenmissbrauch, heftiger Alkoholkonsum und Panikattacken inklusive.
Und ja, als Gelegenheitsschauspielerin sorgte sie ganz nebenbei für einen der schönsten und traurigsten Er/Sie-Dialoge, die je gefilmt worden sind („My Blueberry Nights“).
Nach sechs Jahren hat sie nun endlich wieder eine CD gemacht: „The Wanderer“. Und die ist, aber das hätte auch niemand anders erwartet, richtig gut geworden. Mit „Stay“, liefert sie ein zum Weinen schönes Rihanna-Cover ab, der Titelsong kommt in einer folkigen A-cappella-Version UND als Ballade mit schummriger Trompete, in „Woman“ teilt sie sich das Mikro mit Lana Del Rey. Mit ihr verbindet
Cat Power, die Frau in Schwarz, auf den ersten Blick nicht viel. Aber dann erkennt man die Melancholie, diese durchaus sinnliche Lebensmüdigkeit, die beide prägt. Und so harmonieren sie auf beinahe unheimliche Art, ihre tiefen Stimmen
scheinen einander zu umarmen. Ganz großes, sehnsuchtsvolles Kino.