Leben/Salz und Pfeffer

Florian Holzers Restauranttest: What the Duck

Die Location ist ein wenig kompliziert: Das 2015 von der Ottakringer Brauerei zum Designer-Bierlokal umgestaltete Marktamtsgebäude fand bisher nie so recht Zuspruch. Das erste Konzept als elaboriertes Wurstlokal scheiterte nach einem, das Brot-&-Bier-Programm von „Ludwig & Adele“ nach zwei Jahren. Nun übernahm Friederike Seiler, die Anfang des Jahres mit ihrer Pop-up-Bar „The Velvet Room“ für Aufsehen sorgte, das Gebäude, bestückte es mit historischem Mobiliar, bunten Tapeten und vor allem vielen ausgestopften Schwimmvögeln. Die auch das kulinarische Konzept des „What the Duck“ prägen, und zwar in einer Art chinesisch-französischer Misch-Küche. Klingt gut, ist aber halt nicht gerade die leichteste Übung. Und so gehen etwa die Dim Sums, muss man sagen, leider allesamt in die Hose. Sowohl Baozi als auch Potsticker oder Wantan sind mehlige Teig-Klumpen ohne geschmackliche Identifizierbarkeit, das gelingt in jedem China-Restaurant besser. Überzeugender der Bereich „birdies … and their nests“, bei dem man zwischen unterschiedlich zubereiteten Enten oder Hühnern und deren Sättigungsbeilage wählen kann. Crispy Duck war wirklich sehr knusprig, für den Preis aber überraschend klein dimensioniert (14 €), drei angetrocknete Reisteigblätter zum darin Einwickeln kommen auf 4,50 Euro, eine Schale Nudeln auf 8,50 Euro. Der Avo Garden-Salat enthielt nur die Hälfte der angegeben Zutaten und war viel zu süß mariniert (6 €). Die neue Ausstattung des Lokals gelang wirklich und das Konzept ist gar nicht schlecht. Die Umsetzung wirkt aber noch sehr nach Probebetrieb.

What the Duck,
Wien 16, Yppenpl. 4,
kein Telefon,
Di-Fr 17.30-23, Sa 11-23,
www.facebook.com/whattheduckwien

Bewertung:
   Küche: 24 von 35
   Keller: 6 von 10
   Service: 11 von 15
   Atmosphäre: 14 von 15
   Preis/Wert: 13 von 20
   Familie: 2 von 5
Gesamt: 70 von 100


florian.holzer@kurier.at