Salz & Pfeffer: Livingstone
Von Florian Holzer
Man könnte natürlich auch erst im Herbst über das Livingstone berichten, da werden die soeben begonnenen Umbauten und Modernisierungen höchstwahrscheinlich fertig sein. Nur gibt es eben jetzt auch schon reichlich zu berichten: Zum Beispiel, dass Robert Glock, Sohn des Pistolenerzeugers Gaston Glock, das 17 Jahre alte Restaurant übernahm, dass mit dem Austro-Argentinier Aguilan Konrad ein neuer Koch am Grill steht, und dass mit Robert Stark einer der unkonventionellsten Sommeliers des Landes engagiert wurde. Die Karte versucht zwar nach wie vor, der vagen Idee einer „Californian Cuisine“ nachzukommen, so wirklich spielt die Musik aber im Steak-Bereich: Exklusivere Qualitäten als hier sind kaum zu bekommen, österreichisches dry aged Simmenthaler, Wagyu aus Australien, Hereford, Charolais, Angus und das sagenhafte mit Mais gemästete Greater Omaha. „Wir wollen die Grill-Welt nicht neu erfinden, aber einfach etwas besser, etwas frecher sein als die anderen“, sagt Robert Stark. Starke Aussage, beim etwas zu würzigen Tatar vom Wagyu gelang's noch nicht so ganz (36 €), beim auf der Zunge schmelzenden Carpaccio alias „Sashimi“ (34 €) und dem perfekt gebratenen Filet (44 €) durchwegs. Einen originaleren – und damit besseren – Cheeseburger wird man in Österreich schwer finden (15,90 €) und das Filet vom Greater Omaha-Rind bekam, nun ja, 99 von hundert Steak-Punkten (41 €). Das etwas angejahrte Outfit des Restaurants kommt mit Küche und Keller derzeit nicht mit.
Livingstone, Wien 1, Zelinkag. 4, ☎ 01/533 33 93, Mo-So 17-1, www.livingstone.at
Max. | ||
Küche | 29 | 35 |
Keller | 9 | 10 |
Service | 12 | 15 |
Atmosphäre | 11 | 15 |
Preis/Wert | 13 | 20 |
Familie | 1 | 5 |
75 | 100 |