Leben

Salz & Pfeffer: Duspara

Danijel Duspara ist ein großartiger Koch, stand aber noch nie so wirklich im Rampenlicht. Er lernte im Hotel Biedermeier noch die ganz klassische Wiener Küche, war im Steirereck, machte vor einigen Jahren im gestylten „Langusta“ auf sich aufmerksam, nur gab es das leider nicht lange. Und jetzt legte er sich sein eigenes Lokal zu. Nicht gerade das schönste der Stadt, aber sein Vater meinte, „ich solle mich ums Kochen kümmern, nicht ums Design“. Und die vielen Büros in der Gegend füllen das Lokal schon nach Tagen ganz gut. Zumindest mittags und völlig zurecht. Wirklich spielen tut die Musik aber abends – da kocht Danijel Duspara mit einer Beschwingtheit, „österreichische Küche mit böhmischem Einschlag, französisch zubereitet“, wie er sagt.

Etwa im Ganzen gebratener, hauchdünn aufgeschnittener Kalbstafelspitz mit Thunfischcreme, eine Interpretation des Vitello tonnato, extrem gut (9,40 €), oder ein Rieslingskalbsbeuschel, das durchaus in der Beuschel-Oberliga (Petz, Gerer) mitspielt (8,60 €), Entenleberparfait mit Quitten und Brioche – aber hallo, ist das gut (8,60 €). Man könnte jetzt noch vom Ossobuco schwärmen, aber die rosa (oder fast sogar rare) gebratene, endlos zarte Rehkeule mit Erdäpfelnudeln war einfach zu gut, um sie unerwähnt zu lassen (14,80 €), vom Birnstrudel mit Kürbiskernparfait ganz zu schweigen (6 €). Und obwohl die Preise schon sehr kulant erscheinen, als Menü wird’s wirklich zur Mezzie: Das dreigängige Menü kommt (derzeit noch) auf 23, der Viergänger auf 28, das Sechsgängige auf 43 Euro. Hingehen. Besser kann man um dieses Geld nicht essen.

Duspara, Wien 5, Wiedner Hauptstr. 115, ☎ 01/945 71 20, Mo-Fr 11.30-15, Mo-Sa 17.30-23

Max.
Küche 29 35
Keller 4 10
Service 14 15
Atmosphäre 11 15
Preis/Wert 19 20
Familie 3 5
80 100