Rollenspiele, Töpfern, Ping-Pong: Die Hobbys der Stars
Von Andreas Bovelino
Bentleys sammeln kann jeder. Oder Juwelen, Häuser, Motorräder, Sportwagen, Designer-Klamotten und anderen superteuren Kram. Dazu braucht es nur genug Bares. Was für kaum einen der Menschen auf diesen Seiten ein echtes Problem darstellen würde.
Während aber den meisten Millionären und Prominenten in Sachen Hobby kaum etwas Originelleres einfällt, als möglichst viel Geld auszugeben, gibt es doch ein paar, die für ungewöhnliche oder im Gegenteil, ausgesprochen „normale“ Dinge eine echte Leidenschaft entwickeln.
Dass etwa Rod Stewart nicht nur Fußball liebt, sondern auch noch begeistert mit seiner Modelleisenbahn spielt, weiß man vielleicht, seit er letztes Jahr einer Fachzeitschrift Einblicke in sein Eisenbahner-Wunderland gewährte. Aber dass John Lennon Briefmarkensammler war? Morgan Freeman seine Freizeit am liebsten als Imker bei seinen Bienen verbringt?
Dabei sind es gerade die alltäglichen Dinge, die uns an Stars, an unseren Idolen durchaus irritieren. Der hat dasselbe Hobby wie Onkel Kurt?! Wie die schrullige Nachbarin? Das hat schon was. Und macht die Göttinnen und Götter der Leinwand, die Supersportler und Style-Idole zu Menschen aus Fleisch und Blut.
Der Alleskönner
Wobei auch auf dem Gebiet der Hobbys manche einfach noch einmal einen Tick mehr drauf haben als andere. Viggo Mortensen etwa. Wir kennen ihn als Aragorn in „Herr der Ringe“ oder als düsteren Killer in „Eastern Promises“.
Privat liebt Mortensen es, Sprachen zu lernen, kann neben Englisch (Mutter) und Dänisch (Vater) noch Spanisch, Französisch, Italienisch, Norwegisch und Katalan. Er malt und fotografiert, beschäftigt sich mit Architektur und Lyrik, macht Musik mit dem Ausnahmegitarristen Buckethead, schreibt Bücher und Gedichtbände... Seine größte Leidenschaft gilt allerdings dem Reiten.
Sowohl die Pferde aus „Der Herr der Ringe“-Trilogie als auch den Hengst aus dem Film „Hidalgo“ hat er nach dem Dreh gekauft und lebt mit den Tieren – und seiner Frau, der spanischen Schauspielerin Ariadna Gil – auf einer Ranch in Spanien. Da kann dann doch nicht jeder mithalten...
Ehrenvolle Erwähnungen in Sachen leidenschaftliche Hobbys haben sich an dieser Stelle noch einige andere Stars verdient: die Herren Beckham, Cruise und Smith zum Beispiel.
Also David, Tom und Will. Der Ex-Fußballer und die beiden Hollywood-Größen fechten. So richtig und ganz klassisch, mit Degen und Gesichtsmaske. Am liebsten gemeinsam oder besser: gegeneinander. Die drei Musketiere – das klingt doch nach echtem Bubenspaß.
Brad Pitt und Seth Rogen töpfern dagegen lieber zur Entspannung, Daniel Craig liebt SF-Shooter-Videospiele („Halo“), Leo DiCaprio ist Star Wars-Fan und sammelt sogar die passenden Action-Figuren, Megan Fox ist „Lord of the Rings“-Nerd und die schöne Rosario Dawson ist nicht nur Trekkie mit Leib und Seele, sie hat sogar Klingonisch gelernt ...
Das treiben also die Idole von Millionen, wenn sie gerade nicht im Rampenlicht stehen. Da könnte man fast sagen: Stars wie du und ich.
Noch ein paar Stars:
Vind Diesel
Derzeit macht er im Action-Streifen "Bloodshot" alle platt. Der neunte Teil von "Fast & Furios" folgt noch heuer. HobbyFallschirmspringen, Bungee-Jumpen, Vollkontaktirgendwas – einem Mann wie Vin Diesel traut man auch in seiner Freizeit die allerärgsten Action-Kapriolen zu.
In Wahrheit ist er allerdings „Dungeons & Dragons“-Fan. Das Rollenspiel also, bei dem vorwiegend Studenten-Nerds um einen Tisch sitzen und mit Würfeln Trefferquoten ihrer Elfen und Fantasy-Helden bestimmen, die sie dann sorgfältig mit Bleistift auf einem Charakterbogen aufschreiben. Ja, eh cool. Aber anders als erwartet.
Mike Tyson
Er war der gefürchtetste Boxer seiner Generation. Unbesiegbar, unaufhaltsam – der Mann mit der eisernen Faust. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Mike Tyson zerbrechliche kleine Täubchen züchtet? Aber schon als Kind in Brooklyn zog er sich oft aufs Dach des schäbigen Mietshauses zurück, in dem er mit seiner Mutter wohnte. Weg von der Straße, der Gewalt. Zu seinen sanften Tauben. Tieren, die nicht über ihn urteilten. Und die er heute noch liebt.
Colin Farrell
Hollywoods irischer Draufgänger hatte schon sehr früh ein Faible für die USA. Besonders für den folkloristischen „Line Dance“. Das ging so weit, dass der junge Colin als 19-Jähriger schon so gut in diesem Cowboy-Tanz wurde, dass er sich Taschengeld durch Line-Dance-Unterricht verdiente. So weit geht’s heute nicht mehr, aber wenn er wo Western-Fiedeln und die näselnden Anweisungen eines Line-Instructors hört, ist er dabei.
Jamie Foxx
Auch der supercoole Oscar- und Grammy-Preisträger ist ein begeisterter Reiter. Als Jugendlicher konnte seine Familie sich keine Reitstunden für ihn leisten - das holte er mit den ersten Hollywoodgagen nach. In „Django Unchained“ ritt er sogar auf seinem eigenen Pferd: „Cheetah“.
Susan Sarandon
Der Coolness-Faktor des Hobbys der Oscar-Preisträgerin ist relativ gering. Außer vielleicht in Budapest, wo Tischtennistische in Clubs rumstehen wie bei uns Billard-Tische. Sarandon ist das egal, sie spiel praktisch schon ihr Leben lang – und gar nicht schlecht.
Und es gibt wahrscheinlich niemanden, der noch NICHT Tischtennis gespielt hat, wenigstens im Park oder im „Radl“ in der Schulskikurs-Herberge. Mittlerweile hat die Oscar-Preisträgerin auch schon eigene Ping-Pong-Lokale eröffnet. Vielleicht hat sie das ja bei einem Budapest-Urlaub gesehen ...