Kritik an heuriger Met Gala: Zu viele Influencer, zu wenige Stars
Nach einer langen coronabedingten Pause findet die Met Gala, eines der wichtigsten Mode-Events des Jahres, heuer, am 13. September, endlich wieder statt. Wie das Team um Gastgeberin Anna Wintour im Vorfeld bekannt gegeben hat, wird es eine Indoor-Maskenpflicht für die Gäste geben, außerdem müssen alle Geladenen gegen das Coronavirus geimpft sein.
Doch nicht die Corona-Bestimmungen sorgen nun für Kritik - sondern die Gästeliste der begehrten Benefiz-Gala im New Yorker Metropolitan Museum. Diese sei nämlich voll von Influencern anstatt echten Stars, berichtet das Online-Magazin Page Six. "Ich habe gehört, dass Facebook und Instagram (die als Sponsoren fungieren, Anm.) so viele Tische haben und das eine Menge Leute davon abhält, hinzugehen", wird ein Agent zitiert.
Auch ein anderer Publizist sagte: "Ich persönlich finde, dass die Met nicht mehr cool ist... Statt super prestigeträchtig ist sie jetzt voll von Influencern."
Idole der Generation Z
Statt 600 Personen sind dieses Jahr nur 450 geladen, will das Magazin erfahren haben. Zu den Social-Media-Stars, die teilnehmen sollen, zählt unter anderem Addison Rae, eine 20-jährige Sängerin mit 83 Millionen Tiktok-Fans und 39 Millionen Abonnenten auf Instagram. Vloggerin Emma Chamberlain, 20, die auf Youtube mehr als 10 Millionen Abonnenten zählt, soll ebenfalls geladen sein.
Der Fokus soll auf jungen Gesichtern liegen, heißt es aus Insiderkreisen, schließlich müsse man langsam eine jüngere Zielgruppe ansprechen. So setzt sich auch das offizielle Komitee aus Stars der Generation Z zusammen: Popstar Billie Eilish, Schauspieler Timothée Chalamet, Tennisspielerin Naomi Osaka und Lyrikerin Amanda Gorman, alle unter 25, werden neben Anna Wintour über den roten Teppich schreiten.
Dass viele große Namen - unter anderem Stammgast Sarah Jessica Parker - heuer auslassen, könnte aber auch daran liegen, dass sie zu den extravaganten Designerroben keine Maske tragen wollen, mutmaßen Branchenkenner. Viele europäische Designer sowie Filmstars können aufgrund der Delta-Variante und Einreisebestimmungen zudem nicht in die USA reisen. Auch der September-Termin - normalerweise findet die Gala im Mai statt - könnte ein Grund für die vielen Absagen sein, da viele aktuell mit Dreharbeiten beschäftigt sind, heißt es.
Das Motto der diesjährigen Gala lautet “In America: A Lexicon of Fashion”, die dazu gehörende Ausstellung wird ab 18. September zu sehen sein.