R-Bombing: Was es mit dem neuen Dating-Trend auf sich hat
Ghosting, Marleying, Love Bombing, Benching, Breadcrumbing: Es gibt mittlerweile so gut wie keine Verhaltensweise innerhalb der Dating-Kultur, die nicht durch einen entsprechenden Begriff erfasst ist. Mit " R-Bombing" ist die Liste der Dating-Trends nun um ein weiteres Konzept reicher. Bezeichnet wird damit das Verhalten einer Person, die zwar am Erhalt der Nachrichten des Dating-Partners interessiert ist, sich jedoch weigert, auf diese zu antworten.
Damit scheint das Phänomen eine Mischung aus Ghosting (der Flirtpartner verschwindet plötzlich und ohne Erklärung) und Benching (eine Affäre wird ewig warm gehalten) zu sein.
Der Unterschied zum Ghosting ist Dating-Coach James Preece zufolge minimal, jedoch entscheidend: Ghosting würde eine Zurückweisung des anderen auf allen Ebenen umfassen. Oft gehe damit auch einher, dass der Dating-Partner, zu dem man keinen Kontakt mehr wünscht, auf Online-Plattformen und Social Media blockiert wird, erklärt er im Interview mit dem Independent. Somit würden auch künftige Interaktionen vermieden. Die geghosteten Personen würden durch dieses Verhalten oft im Ungewissen gelassen, ob ihre Nachrichten den anderen erreicht haben.
"Es ist dem Ghosting sehr ähnlich"
Beim R-Bombing werden hingegen einzelne Nachrichten ignoriert, beispielsweise in Chats auf oder im Facebook Messenger. Dort ist mitunter sichtbar, ob der andere die Nachrichten erhalten und gelesen hat. "Es ist dem Ghosting sehr ähnlich, aber man hat keinen Zweifel daran, dass der andere die Nachrichten bekommen hat. Man ist verwirrt und wundert sich, warum er oder sie nicht antwortet. Die Wahrheit ist, dass die andere Person sich nicht mehr treffen möchte, aber einen nicht verletzten will, indem man dies explizit erwähnt."
Entschuldigt wird derartiges Verhalten oft damit, dass man gerade im Stress oder mit der Kommunikation über soziale Medien überfordert sei.
Tipp für Betroffene
Preece zufolge sei der klassische R-Bomber an seinem Dating-Gegenüber schlichtweg nicht interessiert, traue sich aber nicht, das zuzugeben. Bei der anderen Person führe dies oft zu zwanghaftem Verhalten, etwa dem ständigen Überprüfen von Chats und dem Überwachen der Online-Aktivitäten des anderen. Dies könne Preece zufolge in eine milde Form des Stalkens ausarten.
"Es ist einfach nicht gesund, sich mit dem konstanten Checken der Aktivitäten des andern zu quälen", so Preece. Betroffenen empfiehlt der Experte, den Flirtpartner nicht mehr zu kontaktieren, mit dem Kapitel abzuschließen und weiterzumachen: "Konzentrieren Sie sich auf die Suche nach jemandem, der Sie mit Respekt behandelt."