Fanny: Die beste aller All-Girls-Bands im Musikfilm des Jahres
Von Andreas Bovelino
"Ich hätte genau so gut sagen können, dass ich zum Mond fliegen will", erinnert sich June Millington an die Probleme, als Mädchen in den 1960ern in einer Rock-Band spielen zu wollen. Trotzdem tat sie es. Gemeinsam mit ihrer Schwester Jean und zwei Freundinnen gründete sie selbst eine Band und spielte in der Garage ihres Daddys in Sacramento, Californien.
Als "Fanny" gelang ihnen in den frühen 1970ern schließlich der Durchbruch, sie hatten Fans wie David Bowie, Bonnie Raitt, Cherrie Currie und Joan Jett von den Runaways natürlich, sie waren praktisch DAS Role Model für jede Form von All-Girls-Band, die da noch kommen sollte. Aber auch Rocker wie Joe Elliott von Def Leppard zeigten sich von dem Quartett schwer beeindruckt.
Und dann? 1974 löste sich die Band aus privaten Gründen auf - und wenig später war es, als hätte es sie nie gegeben. Im Gegensatz zu anderen Bands der Ära, über die jahrzehntelang gesprochen wurde und wird, verlor über die vier Musikerinnen aus Sacramento kaum ein Radio-DJ noch ein Wort. "Eine fantastische Band wurde einfach begraben", klagte David Bowie.
Aber jetzt, mehr als 50 Jahre nach ihrer Debüt-LP, tauchen sie wieder auf. In einem Film, der, wenn er hält, was der hinreißende Trailer verspricht, locker das Zeug zum Musikfilm des Jahres hat, lassen es die mittlerweile gesetzten Damen noch einmal so richtig krachen. Weil, was die alten Knacker von den Stones können, das können die Mädels von Fanny schon lange. Dazwischen gibt's immer wieder superklasses Originalmaterial aus den 60ern und 70ern, und natürlich Interviews mit Wegbegleitern und Fans. Der Streifen heißt passenderweise "The Right To Rock!" - und wir freuen uns darauf!