Homeschooling: Fünf Tipps, wie Sie das als Mutter überleben
Die Pandemie dauert nun schon ein ganzes Jahr. Besonders für Familien ist das eine Herausforderung. Was tun, damit Eltern nicht die Nerven verlieren und bei Kindern kaum erst Langeweile aufkommt? Alinda Wit lebt mit ihrem Mann und ihren zwei und sechs Jahre alten Töchtern Ella und Iza in Amsterdam und weiß worauf es ankommt, um gelassen durch den Lockdown zu kommen. Nebenbei ist sie Europa-Chefinvon Lovevery einer Firma, die Lernspielzeug produziert.
Bloß nicht perfekt sein
Die Corona-Pandemie ist eine noch nie da gewesene Ausnahmesituation, für die es keine Navigation oder einen Plan A gibt. Dabei ist für berufstätige Mütter das Leben schon unter normalen Umständen ein Balanceakt: Eine Studie aus dem Jahr 2019 kam zu dem Schluss, dass das Stresslevel von Müttern, die Vollzeit arbeiten, etwa 40 Prozent höher liegt als das von kinderlosen Frauen mit Vollzeitjob. Etwas mehr Gelassenheit und Nachsicht mit sich selbst tut uns in dieser mental belastenden Zeit umso mehr gut.
"Es ist okay, wenn sich die Bügelwäsche türmt, der Garten vernachlässigt wird oder nicht jeden Mittag abwechslungsreich und ausgiebig gekocht wird. Täglich im Stillen ein kleines Mantra wie ,Ich bin gut, so wie ich bin' aufsagen, kann helfen, mehr Empathie für sich selbst aufzubringen und positiver durch den Tag zu gehen", meitn die zweifache Mutter
Prioriäten setzen
Arbeiten am Esstisch, dabei ein wichtiges Telefonat führen und gleichzeitig ein Auge auf die Kleinen haben – das ist Multitasking auf hohem Niveau. Allerdings kann dies zu einem echten Problem werden: Verschiedene Untersuchungen zu Multitasking zeigen, dass das Gehirn weniger leistungsfähig ist und sogar Schaden nehmen kann, wenn es häufig mit mehreren Aufgaben gleichzeitig konfrontiert ist. Wichtige Anrufe oder besonders anspruchsvolle Tätigkeiten sollten nach Möglichkeit dann erledigt werden, wenn die Kids schlafen, ausgiebig beschäftigt sind oder das andere Elternteil ein Auge auf sie haben kann. Und wenn die Kleinen doch mal zwischendurch weinend und aufgebracht in die Videokonferenz platzen? "Einmal kurz durchatmen, sich entschuldigen und für ein paar Minuten ausklinken – Kollegen, Kunden und Chefs werden Verständnis aufbringen", raten Experten.
Kinder beschäftigen - aber sinnvoll
Auch den Jüngsten setzen der Lockdown zu. Sie sehen ihre Freunde höchstens per Videochat, müssen auf Sportverein, Musikstunde und andere Hobbys verzichten. Hinzu kommt dunkles, trübes und kaltes Winterwetter. Wie kann man sie sinnvoll beschäftigen, ohne sie vor den Fernseher und das Tablet zu “parken”? Da gibt es zahlreiche Lernspiele und anderen Zeitvertreib.
Grenzen setzen
Ob eine Extra-Aufgabe im Job, eine Einladung oder ein Gefallen für Freunde – vielen Menschen bereitet es Probleme, Nein zu sagen. Insbesondere als Elternteil will man seinem Kind und dessen Bedürfnissen keine Absage erteilen. Dabei ist es gerade jetzt wichtig, auch mal Nein zu sagen – für weniger Hektik, Stress und Überforderung. Trotzdem fällt es oft schwer, das kleine Wort über die Lippen zu bringen. Denn wer zu allem Ja sagt, muss auch keinen Konflikt fürchten. Trotzdem ist genau jetzt die Zeit, das Nein-Sagen zu üben: Zum Chef, der kurz vor Feierabend noch zusätzlich etwas erledigt sehen will oder den Großeltern, die sich täglich per Videochat an den Essenstisch dazu schalten wollen. Ein einfaches Nein wirkt befreiend, stärkt das Selbstvertrauen und setzt Zeit und Energie für anderes freit.
Kleine Rituale einführen
Je mehr Anforderungen an uns gestellt werden, desto eher vergessen wir uns selbst etwas Gutes zu tun. Dabei sind kleine Routinen und Rituale für uns ganz allein eine besondere Wohltat in stürmischen Zeiten, die uns erden und positiver stimmen können. Das muss auch kein stundenlanges Wellness-Programm im heimischen Bad sein. Auch der morgendliche Kaffee allein im Stillen, ein paar Minuten Meditieren, ein kleiner Spaziergang mit Hörbuch oder Podcast oder auch die Lieblingssüßigkeit ganz bewusst genießen – Self Care kann alles sein, was guttut.