Neun praktische Grill-Tipps vom Profi
Österreicher grillen im Sommer gerne. Laut dem Mautner Grillreport 2020 heizen 85 Prozent von Mai bis September mindestens einmal pro Monat den Grill an.
Als Küchenchef und passionierter „Grill-Profi“ hat Peter Ganeider aus dem Hotel Eden in Seefeld neun hilfreiche Tipps parat.
1. Unbedingt vorheizen - 30 bis 40 Minuten
Erst wenn der Grill die optimale Betriebstemperatur erreicht hat, sollten Fleisch, Fisch und Gemüse draufgelegt werden. Ein Gasgrill benötigt etwa zehn Minuten, ein Holzkohlegrill rund 30 bis 40 Minuten, bis die richtige Temperatur erreicht ist. Hat sich auf den Kohlen eine helle Ascheschicht gebildet, dann ist die Temperatur richtig.
2. Rost einölen mit Raps- oder Sonnenblumenöl
Vor jeder Grill-Session sollte der Rost leicht eingeölt werden. So bleibt das Bratgut nicht kleben und lässt sich leichter wieder ablösen. „Da native und kaltgepresste Öle leicht verbrennen können, sollte man unbedingt hitzestabile Alternativen, wie etwa Raps- oder Sonnenblumenöl, verwenden“, verrät Ganeider.
3. Erst danach würzen
Damit das Fleisch beim Grillen nicht austrocknet, sollte es mindestens zwei bis drei Zentimeter dick sein. Zudem ist es ratsam, das Fleisch erst dann zu salzen und zu pfeffern, wenn es gar ist. Sonst entzieht man dem Fleisch zu viel Feuchtigkeit und es wird schnell trocken. Als Faustregel für die Garzeit gilt: Pro Zentimeter Fleischdicke zwei bis drei Minuten von jeder Seite grillen. Würstchen brauchen ca. fünf Minuten.
4. Säurehaltige Marinade macht Fleisch zarter
Eine würzige Marinade verleiht dem Grillfleisch das gewisse Etwas. Idealerweise bereitet man diese selbst zu. Zum einen schmeckt es besser und zum anderen kann man dafür frische Zutaten verwenden – aber auch hier auf das Salz verzichten. Bevor das Fleisch auf den Grill kommt, sollte die überschüssige Marinade abgetupft werden, damit sie nicht in die Glut tropft und sich so schädliche Stoffe bilden können. „Noch zarter wird das Fleisch, wenn die Marinade eine säurehaltige Zutat, wie etwa Joghurt, Wein oder Essig enthält“, erklärt Ganeider.
5. Richtig warmhalten
Das fertig gegrillte Fleisch nicht zum Warmhalten auf dem Rost liegen lassen, sondern besser vom Grill nehmen und in Alufolie einpacken. Dadurch bleibt es zusätzlich auch saftiger.
6. Kräuter peppen auf
Eine besonders würzige Note nimmt das Grillgut an, wenn man Kräuter in die Glut legt. Dafür eigenen sich hervorragend Rosmarin, Thymian oder Wachholderzweige. Damit diese nicht verbrennen, einfach davor in Wasser einlegen.
7. Fisch grillen - weg vom Fleisch
Eine Herausforderung auch für absolute Profis ist, dass der Fisch beim Grillen nicht zu trocken gerät. „Diese Aufgabe erfordert eine gewisse Übung, Anfänger sollten daher erst zu fettreichen Sorten wie Lachs oder Forelle greifen“, so Ganeider. Als zusätzliche Hilfe können Fischbräter dienen. Sie verhindern, dass der Fisch zerfällt und damit leichter gewendet werden kann. Zu beachten ist: Fleisch und Fisch verträgt sich nicht. Die Meeresbewohner sind sehr hitzeempfindlich, weshalb der Rost ein bis zwei Stufen höher hängen sollte.
8. Gemüse vom Grill - aufspießen
Es muss nicht immer Fisch und Fleisch sein. Auch Gemüse eignet sich perfekt zum Grillen. Ob Paprika, Champignons, Zucchini oder gefüllte Tomaten – auf dem Rost erhalten sie ein wunderbar rauchiges Aroma und schmecken herrlich. Auf einem Spieß aufgereiht, lässt sich das Gemüse leichter wenden und wird gleichmäßig gegart.
9. Putzen, wenn Rost noch warm ist
Auf den perfekten Genuss folgt die richtige Reinigung. Den Bratrost reinigt man am besten mit einer Drahtbürste, solange er noch warm ist. Alternativ kann man ihn auch über Nacht in nasse Zeitungen wickeln. So lösen sich Rückstände auf natürlich Weise ab. Die übrige Kohle im Grill kann, sobald sie abgekühlt ist, im Restmüll entsorgt werden.