Leben/Essen & Trinken

Älteste "Bratkartoffeln" der Welt gefunden

In Südafrika stießen Forscher auf Knollen, die ein Koch hat anbrennen lassen. Warum es diese Tatsache ins Wissenschaftsmagazin Science geschafft hat? Weil es sich um den ältesten Nachweis handelt, dass Steinzeitmenschen stärkehaltige Wurzeln kochten und aßen.

Das Team um die Archäologin Lyn Wadley von der Uni in Johannesburg entdeckte in Border Cave in der Asche alter Kochfeuer steinzeitlicher Jäger und Sammler die verkohlten Überreste von Rhizomen, also Wurzelstöcken, die vor 170.000 Jahren geröstet worden waren. Die Forscher gehen davon aus, dass es sich bei den Pflanzenresten afrikanische Kartoffel handelt, die nahrhaft und reich an Kohlenhydraten ist.

Bedeutsame Erkenntnisse

Die „Erdäpfel“ sind nach Ansicht der Autoren einer der frühesten Belege für das Sammeln und Zubereiten von kohlenhydratreichen Rhizomen überhaupt. Die Erkenntnisse sind bedeutsam, weil bisher unklar war, wann der Mensch begann, solche Pflanzen zu essen. Wadley: „Diese Entdeckung zeigt, dass das Kochen ähnlicher Pflanzen viel früher passierte, und sie gibt einen faszinierenden Einblick in die Verhaltenspraktiken der frühneuzeitlichen Menschen im südlichen Afrika. Sie impliziert, dass sie sich das Essen teilten und Holzstöcke benutzten, um Pflanzen aus dem Boden zu ziehen.“