Am Herd mit Daniela Zeller
Von Heidi Strobl
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„Ich bin so fit wie noch nie in meinem Leben“, sagt Daniela Zeller, als sie Zutaten wie eingeweichte Mandeln, Dinkelmehl, gepoppten Amaranth und Chia-Samen für unser Frühstück auspackt.
Es ist Sonntagmorgen. Die Mandeln landen flott im eigens mitgebrachten „g’scheiten“ Mixer und verwandeln sich gemeinsam mit kaltem Wasser in Sekundenschnelle in eine weiße Flüssigkeit. Zeller siebt sie durch und füllt sie in ihren lilafarbenen Emailtopf. „Wie frisch von der Kuh.“ Die Mandelmilch bildet die Basis für die veganen Pancakes, die die vielseitige Moderatorin, Kommunikationstrainerin, Journalistin und Autorin täglich frühstückt. „Die halten mich sechs Stunden satt.“
Die Wandlung zur veganen Ernährung ging schleichend vor sich. Nach Dauermüdigkeit und immer wiederkehrendem Krankheitsgefühl ließ sie sich auf Lebensmittelunverträglichkeiten austesten. Milch und Eier wurden gestrichen. Das Fleisch hat sich später von allein von ihrem Speiseplan verabschiedet. Und ihren letzten Fisch bestellte sie in Taormina, Sizilien. „Ich konnte ihn einfach nicht mehr essen.“ Und das, obwohl sie im Mostviertel aufgewachsen ist, mit zwei Onkeln, die selbst Tiere halten, und einer Mutter, die wunderbar kocht. Oder gerade deswegen? Natürlich reden wir über artgerechte Haltung, über Schlachten und über die Verantwortung, die jeder von uns trägt, wenn er sein Sonntagsschnitzerl isst. „A Würstel, das nix kostet, was soll da schon drin sein?“ Die Dinkelmasse hatte inzwischen Zeit zum Rasten, Zeller bäckt nacheinander zwei Cakes draus. Einen dicken, einen dünnen. „Ich nenne sie Pala Cakes – irgendetwas zwischen Pancakes und Palatschinken.“ Dazu gibt es Birnenkompott, im Sommer Beeren oder warme Marillen. „Seit ich mich so ernähre, wie ich mich jetzt ernähre, kann ich auch kochen.“ Ein ehrliches Essen – ist doch toll!
Zutaten
250 g ungeschälte Mandeln
120 g Dinkelmehl (10/50er)
Salz
3 Msp. Backpulver (biovegan)
Vanillepulver (von Sonnentor)
Ahornsirup
Chia-Samen (ersatzweise Leinsamen)
Gepoppter Amaranth (erinnert an Popkorn, gibt’s im Bioshop schon fertig oder „ungepoppt“)
Kokosfett
Birnenkompott
Mandeln 8-10 Stunden einweichen, dann mit 3-4 mal so viel Wasser wie Mandeln mixen und durch ein feines Sieb gießen. Dinkelmehl mit je einer Prise Salz und Vanillepulver, Backpulver, einem Schuss Ahornsirup, 1-2 EL Chia-Samen und 2-3 EL gepopptem Amaranth verrühren. 10-20 Minuten rasten lassen. Kokosfett in einer Pfanne erhitzen, die halbe Masse eingießen, bei kleiner Hitze backen. Wenden, fertigbacken. Auf einen Teller gleiten lassen, mit Ahornsirup beträufeln, mit Kompott anrichten. Mit der zweiten Hälfte der Masse ebenso verfahren. Warm essen.
Gibt es einen prägenden Geschmack aus Ihrer Kindheit?
Ganz viele! Weil meine Mutter jeden Tag irrsinnig gut und frisch gekocht hat. Ihr Motto: „Beim Essen darf ma ned sparen.“
Was würden Sie nie essen?
Würmer, Extrawurst, Pute.
Ihr größtes kulinarisches Missgeschick?
Da gibt’s viele! Zum Beispiel sind mir einmal die Nudeln im Wasser angebrannt.
Ihr Lieblingslokal?
On Market, Wien 6, und Die Hollerei, Wien 15.
Welche Speise vermag es, sie zu trösten?
Diese Pancakes. Aber auch Kartoffelpüree mit Olivenöl.