Alle lieben Beckham!
Von Barbara Reiter
Selten, dass Sunnyboy David Beckham in Post-Karriere-Zeiten eine Niederlage einstecken muss. Aber der Brexit war eine. Gemeinsam mit anderen Prominenten hatte er sich zuvor für den Verbleib Großbritanniens in der EU stark gemacht. „I am voting to remain“, bekannte der ehemalige Fußballstar auf Instagram. Beckham hätte die Entscheidung der Briten, der EU den Rücken zu kehren, also ruhig persönlich nehmen können, reichte seine Strahlkraft als ehemaliger Nationalheld doch offenbar nicht mehr aus, um seine Landsleute zum Bleiben zu bewegen. Aber als Sportler hat Beckham wie kaum ein anderer gelernt, mit Niederlagen umzugehen und seinen Fokus sofort auf neue, positive Dinge zu richten. So traf Beckham bereits wenige Tage nach der Abstimmung die Queen, um mit ihr bei den „Young Leaders Awards 2016“ junge Menschen aus dem Commonwealth zu ehren.
Derartige Engagements sind Beckhams größtes Erfolgsgeheimnis. Und mit ein Grund dafür, weshalb er auch nach seiner Karriere als Fußballer so außergewöhnlich erfolgreich ist. Denn anstatt im Internet sein Luxusleben an der Seite von Ehefrau Victoria, 42, und der vier Kinder auszubreiten, widmet sich „Becks“ dort lieber den wichtigen Dingen des Lebens: Gemeinschaft, Liebe, Mitgefühl. Von seiner Arbeit als Unicef-Botschafter im Dienste hilfsbedürftiger Kinder bis hin zu Danksagungen an die Familie und an Geschäftspartner.
Auffällig: Beckham trifft stets den richtigen Ton, ist nie überheblich, sondern – im Gegenteil – immer extrem respektvoll. Was nebenbei beweist, dass Beckhams Eltern, ein Installateur und eine Friseurin, vieles richtig gemacht haben. Denn so viel Bescheidenheit ist für einn Mann, der nach wie vor jährlich mehr als 50 Millionen Euro an Werbeeinnahmen lukriert, nicht selbstverständlich. Laut „Forbes“ liegt er damit hinter Ex-Basketball-Giganten Michael Jordan auf Platz zwei der erfolgreichsten Sportrentner.
Die Mischung aus perfektem Image, perfekten Manieren und – Jackpot! – perfektem Aussehen dürfte auch Beckhams jüngsten Werbepartner beeindruckt haben. Die Kooperation mit der Kosmetikmarke Biotherm lässt sein Lifestyle-Imperium weiter wachsen. Der Superstar wurde zum Markenbotschafter erkoren und entwickelt eine eigene Pflegelinie für „Biotherm Homme“, die 2017 auf den Markt kommen wird. Im Vorab-Werbespot plaudert Beckham über seine Schwächen – etwa nicht tanzen zu können. Und davon, morgens im Bad nur sieben Minuten zu brauchen. Angeblich. Um mit einer Botschaft zu enden: „Es geht nicht nur ums Aussehen, sondern darum, wie man sich fühlt.“ Dementsprechend frönt Mr. Beckham auch selbst gerne den schönen Dingen des Lebens. Sein Spitzname „Becks“ klingt zwar nach Bier, er selbst liebt aber edle Weine. Und durch diese Liebe entsteht nun sogar ein Österreich-Bezug: Vor sechs Wochen schrieb Beckham auf Instagram: „Bin so aufgeregt, Teil der Sine-Qua-Non-Familie zu sein.“ Dahinter verbirgt sich das Weingut des gebürtigen Oberösterreichers Manfred Krankl in Kalifornien. Neben Beckhams Fußball-Engagement, wo er an der Gründung eines Major League Soccer-Clubs in Miami arbeitet, ein weiteres Betätigungsfeld für Mr. Vielseitig. Genauere Details sind aber noch nicht bekannt.
Dafür gibt’s inzwischen ein Startdatum für Beckhams US-Fußballverein: 2018 soll es soweit sein. Spätestens dann schließt er auch zu Michael Jordan auf, der mit der Basketballmannschaft der Charlotte Hornets ebenfalls ein eigenes Profi-Sportteam besitzt. Also aufpassen Mike: ein Beckham lässt sich nicht stoppen.
Wer David Beckhams Auftritte in den sozialen Medien verfolgt, blickt in die Seele eines Familienmenschen. Kaum ein Tag vergeht, an dem der Ex-Fußballprofi sich nicht bei einem Familienmitglied bedankt oder verstorbener Angehöriger gedenkt. So postete er erst vor einer Woche ein Bild von seinem Besuch bei der Queen. Beckham versah es mit den Zeilen: „Persönlich möchte ich sagen, dass ich ’Nan’ und Großvater jeden Tag vermisse. Ich weiß, dass sie auf das Bild ihres Enkels mit ’Ihrer Majestät’ sehr stolz gewesen wären.“
Auch Geburtstage werden öffentlich kommentiert. Erst kürzlich postete Beckham ein Foto, das ihn als Kind mit seiner Mutter beim Schwimmen zeigt: „Alles Gute zum Geburtstag, Mum – die unglaublichste und fürsorglichste Person. Und jemand, von dem ich über die Jahre so viel gelernt habe. Worte können dem niemals Genüge tun.“ Seine Nachricht am Vatertag, die er zu einem Foto von seinem Dad postete, der ihn als Baby im Arm hält, lautete: „Schönen Vatertag, Dad! Liebe und Unterstützung ist das, was Kinder brauchen und verdienen. Ich hatte Glück, beides zu haben.“
Seine Ehefrau Victoria, einst Mitglied der Spice Girls, durfte sich zum Geburtstag im April über folgende Botschaft freuen: „Alles Gute dieser schönen, leidenschaftlichen Frau. Lass Dich von uns verwöhnen, weil Du es verdient hast, von Deinem Mann und Deinen tollen Kindern verwöhnt zu werden. Wir lieben Dich.“ Zahlreiche Nachrichten sind natürlich Beckhams Kindern gewidmet – von Harper Seven am Klavier bis zu Beckhams ältestem Sohn Brooklyn als Cover-Boy der „Vogue China“: „Mein Junge schaut auf dem Bild so hübsch aus.