Fitmacher

Stretching, aber richtig

Dehnen wird meist automatisch an das Training drangehängt, damit man keinen Muskelkater bekommt. Dabei hilft es gar nicht – es kann den Muskelkater sogar verschlimmern. Obendrein führen viele Hobbysportler ihre Dehnungsübungen falsch aus und wundern sich, warum im Training nichts weitergeht. KURIER-Redakteurin Laila Daneshmandi und Personal Trainerin Claudia Stradner zeigen Ihnen die wichtigsten Tipps und Anleitungen zu mehr Flexibilität.


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Die meisten der beliebtesten Dehntechniken sind nicht sehr wirkungsvoll, weil sie keinen optimalen Dehnreiz bringen – die Schmerzen, die man vermeintlich als Dehnungsziehen spürt, bringen kaum etwas. Sie entstehen nur durch das Ziehen an den Nerven, wie zum Beispiel am gefürchteten Ischias-Nerv.

Genauso einfach lässt sich der Mythos vom Dehnen gegen Muskelkater widerlegen. Beim intensiven Dehnen können nämlich minimale Muskeleinrisse entstehen – und die machen den Muskelkater nur noch schlimmer. Deshalb ist es wichtig, nur im aufgewärmten Zustand zu dehnen und niemals den Körperteil, den man zuvor ohnehin schon belastet hat.

Flexibel bleiben

Bleibt die Frage, wofür das ganze Stretching überhaupt gut sein soll, wenn es nicht gegen Muskelkater hilft. Es ist die Basis für jedes wirkungsvolle Training. Ein unbeweglicher Körper kann die meisten Sportarten gar nicht korrekt ausführen.

Die sogenannten Muskelverkürzungen behindern die Beweglichkeit auch im Alltag und sind dann auch oft der Grund dafür, warum sich der gewünschte Trainingserfolg nicht endlich zeigt. Und weil wir gerade dabei sind, Mythen rund um das Dehnen aufzuklären: Auch diese Muskelverkürzungen gibt es eigentlich nicht – in Wahrheit geht es dabei vielmehr um die Dehnfähigkeit der Muskeln (sowie der Sehnen, Bänder und Gelenkskapseln). Dehnen bedeutet daher: den entsprechenden Muskel auf die maximale Länge zu ziehen und ihn flexibler zu machen.

Atmen

Genauso wie beim Sporteln darf auch beim Stretching die richtige Atmung nicht unterschätzt werden – die hat sogar eine besondere Rolle. Es gilt, langsam mit der Atmung in die Dehnungsposition zu kommen, in sich und in den Dehnreiz hineinzuspüren und dabei tief ein- und lange auszuatmen. Durch das Ausatmen entspannt sich der Körper – so kann man nach ein paar Atemzügen noch etwas intensiver in die Dehnung gehen und wird sukzessive beweglicher.

Den Rest hat Novalis gut in Worte gefasst: Die echte Geduld zeugt von großer Elastizität.