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Strenges Abtreibungs-Gesetz in Irland

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In Irland dürfen Frauen und Mädchen nur ganz selten abtreiben. Sie dürfen nur abtreiben, wenn 6 Ärzte bestätigen, dass ihr Leben bei der Geburt in Gefahr ist. Aber es ist unter anderem verboten abzutreiben, wenn die Frauen vergewaltigt wurden, oder das Kind lebenslang Gesundheits-Schäden hätte. Wenn sie trotzdem abtreiben, können sie bis zu 14 Jahre ins Gefängnis kommen.

Wegen diesem Gesetz, kam es in Irland immer wieder zu Gerichts-Fällen, bei denen das ungeborene Kind einen Anwalt bekommen hat. In Irland wurde einem 14 Jahre alten Mädchen nach einer Vergewaltigung vom Gericht verboten, abzutreiben. Diese Entscheidung wurde erst später zurückgenommen. Im Jahr 2007 wollte eine Frau von Irland nach England fahren, damit sie dort abtreiben kann. Das ungeborene Kind hatte eine Krankheit, bei der große Teile vom Gehirn fehlen. Die irische Gesundheitsaufsicht HSE beauftragte die Polizei, die junge Frau zu stoppen. Ein Gericht erlaubte aber die Ausreise.

Der irische Arzt Tiernan Murray sagt, in Irland gibt es jährlich fast 40 Fälle, bei dem das Kind diese oben beschriebene Gehirn-Krankheit hat. Diese Kinder sterben meistens 3 Tage, nachdem sie geboren wurden. Trotzdem müssen Frauen diese Kinder auf die Welt bringen. Ärzte haben keine Möglichkeit, den Frauen zu helfen. Wenn ein Arzt in Irland einer Frau bei der Abtreibung hilft, kann er ins Gefängnis kommen oder seine Zulassung als Arzt verlieren.

In Irland ist die Kirche eine der größten und mächtigsten Organisationen. In vielen Schulen unterrichtet ein Pfarrer die Schülerinnen und Schüler. Aber dort wird behauptet:

  • Abtreibung ist Mord.
  • Bei einer Abtreibung schädigen Frauen ihre eigenen Organe.
  • Verhütungs-Mittel bringen nichts.
  • Von einer Vergewaltigung kann man nicht schwanger werden.

Das bedeutet, dort weiß man es entweder nicht besser, oder es wird mit Absicht gelogen. Schließlich ist es eine Tatsache, dass diese Dinge nicht wahr sind.

Das alles fand der irische Journalist Peter McGuire heraus. Ein Journalist schreibt zum Beispiel Nachrichten und veröffentlicht diese in einer Zeitung oder im Fernsehen. Er hat sich 6 Monate lang mit der Sexualkunde an irischen Schulen beschäftigt. Im Sexualkunde-Unterricht wird über Sexualität und Aufklärung gesprochen. Themen sind zum Beispiel Verhütung, Schwangerschaft oder Geschlechts-Krankheiten. McGuire fand heraus, dass Schulen oft von Organisationen besucht werden, die Vorträge halten. In den Vorträgen geht es um die Themen Abtreibung, Sex und Verhütungs-Mittel. McGuire sagt, dass diese Organisationen alle zur Pro-Life Gruppe gehören. Pro-Life findet, dass jedes ungeborene Kind geboren werden muss, egal was mit dem Kind ist. Pro-Life ist für ein totales Abtreibungs-Verbot.