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Wo die Rebzeilen Modell standen

Immer mehr Winzer setzen nicht nur auf modernste Technik, sondern machen zusehends das gesamte Weingut wohl durchdacht zu einem architektonischen Highlight und zu einem Erlebnis-Ziel für Weinkenner und sonstige Besucher. Mit dem Architekturbüro Chybík + Krištof hat das Weingut Lahofer einen echten Volltreffer für die Umsetzung ihres Neubaus gelandet.

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Früher hatte jedes Weinbaugebiet, teils sogar jeder Winzer, eigene „Erziehungsformen” für die Rebstöcke. Die Weinreben wurden entweder buschartig ohne Rankhilfe gezogen oder an hölzerne Gerüste im Weinberg geheftet. Richtig gut wachsen kann Wein dann, wenn er eine Rankhilfe bekommt. Das ist das, was sowohl Winzer als auch Wein-Connoisseurs schließlich wollen. Also kamen Weinspaliere auf und später die ausgeklügelteren Varienten mit mehren, übereinander liegenden Drähten. Hauptsache in Reih und Glied, sodass die Reben viele Früchte tragen.

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Den Rebreihen nachempfunden

Diese endlosen Reihen, die auf sanft geschwungenen Hügeln hinauf und hinab zu sehen sind, so weit das Auge reicht, standen den jungen Architekten vom tschechischen Büro Chybík + Krištof Modell.

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Von oben besehen ist das am augenscheinlichsten: Das Gebäude geht sozusagen eine Symbiose mit der umgebenden Agrarlandschaft ein: Der Abstand der Strukturelemente entspricht weitgehend dem Abstand zwischen den Rebzeilen.

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Diese prägen dem Besucherzentrum und dem Büro- und Verwaltungsbereich ihren Stempel auf. Mit dieser Idee sind die beiden Architekten Ondřej Chybík und Michal Krištof einfach an den Winzerbetrieb herangetreten – und wurden prompt engagiert.

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Das 2003 gegründete Vinařství Lahofer a.s. mit Sitz in Dobšice gehört zu den größten Weingütern in Tschechien. Es bewirtschaftet 430 Hektar in südmährischen Weinlagen.

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Darüber hinaus verfügt der dreiteilige Komplex noch – logisch – über die Weinkellerei. Und an das Besucherzentrum angeschlossen ist die Weinverkostung. In der für die Region typischen Form eines langen und gewölbten Saals, der zugleich etwas Sakrales hat.

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Lahofer ist auch Event-Location

Weitere Idee mit Potenzial des Architekten-Duos: Das schräg wie eine Welle nach unten verlaufende Dach des Besucherzentrums ist über eine Treppe begehbar. So entsteht eine Art Amphitheater, das eine Verbindung zwischen den öffentlichen Bereichen und jenen Teilen des Gebäudes schafft, die rein der Herstellung dienen.

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In Planung ist, dieses Amphitheater auch als „Bühne” zu nutzen, als Raum für kulturelle Veranstaltungen wie Theateraufführungen und Weinlesefeiern. Auch Konzerte oder Open-Air Filmvorführungen sind denkbar – und lassen sich bei einem gepflegten Glas Wein umso mehr genießen.

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Von den Materialien her haben Chybík + Krištof eine „erdige” Anmutung erzielt – mit Beton, Holzoberflächen und einer auf drei Seiten verglasten Fassade, die den Blick auf die herrlichen Rebzeilen freigeben.

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Die Räume für die eigentliche Weinproduktion, mit Lagerung und Abfüllung, sind über einen eigenen Außenbereich und Zugang erreichbar.

Text: Linda Benkö Fotos: Chybík + Krištof, Alex Shoots Buildings/Laurian Ghinitoiu

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